Zwischenfälle trüben Kirmes-Bilanz

Einen Tag nach der Morbacher Kirmes haben die Verantwortlichen im Rathaus und bei der Polizei Bilanz gezogen. Die Sicherheitskräfte mussten nur selten einschreiten. Dennoch war für einen Besucher und zwei Ordnungsbeamte das Volksfest vorzeitig zu Ende.

Morbach. "Kirmes ohne Krawall" titelte der Trierische Volksfreund in seiner Montagsausgabe - wohl etwas voreilig. Bis Sonntagnacht war es lediglich zu zwei Vorfällen bekommen. Bei einer Schlägerei wurde die Nase eines Jugendlichen verletzt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Zudem beschädigten Unbekannte bereits in der Nacht zum Samstag eine Bank.

Am Montagabend kam es dann am Oberen Markt zu einem Vorfall, bei dem zwei Vollzugsbeamte der Gemeinde Morbach verletzt wurden, darunter Axel Schmitt, der Leiter des Ordnungsamts (der TV berichtete kurz).

Die beiden hatten einen jungen Mann aus Morbach dabei ertappt, wie er gegen eine Schaufensterscheibe urinierte. Der Aufforderung, dies zu unterlassen, kam er nicht nach. Daraufhin erhielt der Wildpinkler einen Platzverweis. Als er dennoch aufs Kirmesgelände zurückwollte, hinderten die Sicherheitskräfte ihn daran. Nach Angaben der Polizei rastete der alkoholisierte Mann daraufhin aus, schlug und trat um sich.

Der Ordnungsamts-Chef erhielt dabei nach Angaben von Theo Gätz, Büroleiter im Rathaus, einen Schlag gegen die Rippen. Schmitt sei krankgeschrieben. Die genaue Diagnose stehe noch aus.

Der andere Mitarbeiter sei an der Hand verletzt und fehlt bis Ende der Woche. Beide waren auch nach dem Zwischenfall bis vier Uhr morgens im Einsatz gewesen.

Ob Konsequenzen aus diesem Vorfall gezogen werden, will Gätz ohne Rücksprache mit seinen Mitarbeitern noch nicht sagen. Das Sicherheitskonzept für die Kirmes sei "stimmig". Es seien lediglich "Einzelne, die das Gesamtbild trüben". Ob der Randalierer im nächsten Jahr ein Kirmesverbot bekommt, wird noch geprüft. Peter Werland, der Leiter der Morbacher Polizeiinspektion, hält dies für "angeraten". Dem mutmaßlichen Täter droht zudem eine Anzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Meinung

Weiter rote Karte für Störer

Es ist schade. Rund 10 000 Menschen haben fünf Tage lang fröhlich auf der Morbacher Kirmes gefeiert. Nur Einzelne, meist alkoholisiert, haben sich nicht unter Kontrolle. Und doch trübt die Tatsache, dass zwei Beamte der Gemeinde Morbach und ein Besucher bei Schlägereien verletzt wurden, das Gesamtbild der Großveranstaltung. Insofern setzt die Strategie von Polizei und Ordnungsbehörde in Morbach, polizeibekannten Störern die rote Karte zu zeigen, am richtigen Punkt an. Sie signalisiert gewaltbereiten Besuchern zumindest, dass ihr Verhalten Konsequenzen hat. Das hat - hoffentlich - eine abschreckende Wirkung. i.rosenschild@volksfreund.de

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