67 leere Läden geben kein schönes Bild ab

Traben-Trarbach/Kröv/Kinderbeuern/Enkirch · Die Zahl der Leerstände in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach steigt - besonders im Hauptort. Dem entgegenzusteuern ist schwer. Von vielen Eigentümern sind nicht einmal die Kontaktdaten zu ermitteln. Die Optik könnte auch Urlauber abschrecken.

67 leere Läden geben kein schönes Bild ab
Foto: Klaus Kimmling (m_mo )

Traben-Trarbach/Kröv/Kinderbeuern/Enkirch. Was in den Geschäften in den großen Orten der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach angeboten wird, bekommt von den Kunden durchweg gute Noten. Auch die Kompetenz und Freundlichkeit der Ladenbetreiber und des Personals wird geschätzt. Richtig repräsentativ ist dieses Ergebnis aber nicht, sagt Michaela Janne (entra Regionalentwicklung, Winnweiler). 108 Leute seien im Frühjahr bei unwirtlicher Witterung in Traben, Trarbach, Kröv, Enkirch und Kinderbeuern befragt worden.
Der wichtigste Wunsch der Befragten in allen Orten: eine Vergrößerung des Angebots (siehe Extra). Und da beginnt die Problematik. Räumlichkeiten gäbe es dafür genug. Aber bei 67 gezählten leeren Läden in den fünf Orten, scheint etwas nicht zu stimmen. Wer soll sich ansiedeln, wenn immer mehr Geschäfte schließen. Das Büro entra hat die Leerstände ermittelt. Das und die Befragung der Kunden war noch Teil des vom Land initiierten Projekts "Starke Kommunen - Starkes Land" (der TV berichtete).Ungepflegter Eindruck


Die meisten leeren Läden befinden sich in Kröv (13), Trarbach (18) und Traben (31). Zu diesem unschönen Umstand kommt noch: "Sie sind zum größten Teil sehr unattraktiv und machen einen ungepflegten Eindruck", sagt Michaela Janne. Der Versuch an die Telefonnummern der Besitzer zu kommen, sei nur in 42 Fällen erfolgreich gewesen. Ein weiteres Manko. Nur vereinzelt sei in den Schaufenstern ein Hinweis mit der Telefonnummer des Eigentümers zu finden. Und, so Janne, anstatt die Fenster zumindest zu Werbezwecken oder als Ausstellungsort zu nutzen, seien sie oft mit Laken abgehangen. All das berge die Gefahr, dass Urlauber einmal kommen aber dann nie wieder. Zuerst einmal müssten alle Kontaktdaten in die Fenster, sagt Janne. Händler, Hauseigentümer und Touristiker gehörten an einen Tisch. "Damit es zu einer Sensibilisierung kommt", erläutert die Fachfrau. Man dürfe das Problem nicht schönreden. Urlauber hätten einen anderen Blick als Einheimische, heißt es dazu im Verbandsgemeinderat. "Offenbar fehlt die Nachfrage", sagt Renate Braband. "Die Grundvoraussetzung für alles ist eine gute Nahversorgung", so Anja Bindges. Für den Beigeordneten Artur Greis ist klar: "Das sind die durch den demografischen Wandel hervorgerufenen Probleme des ländlichen Raums." Eine Änderung sei nur mit einer Förderung der heimischen Wirtschaft möglich.Extra

67 leere Läden geben kein schönes Bild ab
Foto: Klaus Kimmling (m_mo )
67 leere Läden geben kein schönes Bild ab
Foto: Klaus Kimmling (m_mo )
67 leere Läden geben kein schönes Bild ab
Foto: Klaus Kimmling (m_mo )

Haupteinkaufsorte sind für die 108 Befragten Trier, Wittlich und Zell. Traben-Trarbach folgt erst an vierter Stelle. Koblenz und Bernkastel-Kues spielen keine große Rolle. Aus Enkirch kommt Lob dafür, weil es noch Metzger und Bäcker gibt. In Kinderbeuern ist die Freude über das Kaufhaus Vogt groß. In Traben und Trarbach wird das Fehlen eines Metzgers beklagt. Das letzte Fachgeschäft schloss im Frühjahr (der TV berichtete). Was fehlt noch: vor allem offenbar eine Drogerie. Erstaunen ruft im Verbandsgemeinderat eine Bewertung der schönen Läden in Traben hervor. Unter den Top Drei befindet sich der Textilanbieter kik. cb

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