Konzert Anspruchsvolle Kammermusik auf hohem Niveau in Bernkastel-Kues

Bernkastel-Kues · Musiker und Sänger aus der Region verzaubern am zweiten Weihnachtsfeiertag zum zehnten Mal mit „alter Musik“ in der Cusanusstiftkapelle.

 Mit der Schallplatte und dem Notenband, die Gerd Elsen (links) und Dekanatskantor Michael Meyer in Ehren halten, fing alles an. Und die Truhenorgel der Kueser Pfarrkirche St. Briktius spielt ebenfalls mit beim Weihnachtskonzert im Cusanusstift, wohin sie dafür umziehen wird.

Mit der Schallplatte und dem Notenband, die Gerd Elsen (links) und Dekanatskantor Michael Meyer in Ehren halten, fing alles an. Und die Truhenorgel der Kueser Pfarrkirche St. Briktius spielt ebenfalls mit beim Weihnachtskonzert im Cusanusstift, wohin sie dafür umziehen wird.

Foto: Ursula Schmieder

Der Termin ihres jährlichen Konzertes hat bei Kammermusikfreunden seinen festen Platz im Kalender. Für ein auch nach zehn Jahren noch namenloses Ensemble ist allein das schon bemerkenswert. Passende Namen gäbe es schon. Den sechs Musikern und Sängern, die ihre Kammermusik-Leidenschaft und die Freude am gemeinsamen Musizieren verbindet, ist das einfach nicht wichtig. Schließlich beschenken sie mit ihren Auftritten, seit 2009 immer am zweiten Weihnachtsfeiertag, ab 17 Uhr in der Cusanusstift-Kapelle in Bernkastel-Kues, auch sich selbst.

 Denn die Stücke, die sie dort präsentieren, sind besonders. Vikar Henricus Beginiker sammelte sie ab 1622, also mitten im 30-jährigen Krieg. Den Weg ins Cusanusstift fanden sie über Sänger Gerd Elsen, Bassist des Ensembles. Beim Bummel über den Weihnachtsmarkt in Heidelberg, wo er sein Spinett neu intonieren ließ, entdeckte er im Schaufenster eines Antiquariats eine alte Schallplatte. Das Krippenmotiv der Hülle und auch den Titel „Weihnacht 1622“ kannte er von einem Notenband, ebenfalls aus den frühen 1960er Jahren.

 Elsen kaufte die Platte, zeigte sie, wieder zuhause, Dekanats-Kantor Michael Meyer und beide waren sich schnell einig, die Stücke im Cusanusstift aufzuführen. Das sei „wunderschöne Musik, die zu Stille und Ruhe führt“, erklärt Elsen, der „alte Musik“ liebt und ebenso das Ambiente der Kapelle.

Ein Ensemble war schnell beisammen. Meyer fragte Gerda Koppelkamm-Martini aus Zeltingen-Rachtig und sie Elisabeth Kretschmann, eine Freundin aus Studienzeiten. Die selbstständige Trierer Musiklehrerin spielt Blockflöte, Koppelkamm-Martini, die an der Musikschule des Landkreises unterrichtet, Querflöte.

Beide bezeichnen es als bereichernd, Kammermusik „auf dem Niveau“ zu spielen und immer wieder neue Programme auszuprobieren. Der im Rheingau lebende Cellist Thomas Lichter und Sopranistin Christine Geisen komplettiert das Ensemble.

 Über das Jahr treten sie auch in anderen Ensembles und Besetzungen auf. Elsen etwa mit Cultus harmonicus und La Voce, Koppelkamm-Martini mit „Camerata Cusana“ und Kretschmann in Ensembles für Alte Musik in St. Paulin. Für Meyer ist das eingespielte Team eine „bereichernde Ergänzung meiner Aufgaben als Kirchenmusiker“. Es sei schön, „auf diesem Niveau miteinander zu muszieren“.

 Das Weihnachtskonzert „Mit Gesang, Flöten und Saitenspiel“ beginnt am zweiten Weihnachtstag, Mittwoch, 26. Dezember, um 17 Uhr in der Kapelle des St. Nikolaus-Hospitals/Cusanusstift im Stadtteil Kues. Zu hören sein wird Weihnachtsmusik des 14. bis 18. Jahrhunderts.

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