Auch Pfarrer schätzen gute Tropfen

Wein spielt in der christlichen Religion eine herausragende Rolle. Ein zentraler Glaubenspunkt ist die Umwandlung von Brot und Wein in Christi Fleisch und Blut im Rahmen der Eucharistie. Als Kind hat mich oft die Frage beschäftigt, wie es möglich ist, dass Wein in Blut verwandelt werden kann.

Heute interessiert mich außerdem die Frage: Was trinkt der Pfarrer da eigentlich? Und: Wie schmeckt der Messwein? Eine kleine Telefonumfrage dieser Tage bei Pfarrern aus der Region hat ergeben: Fast alle Pfarrer greifen auf heimische Gewächse zurück. Es wäre ja auch dumm, wenn sie mitten im Weinparadies Mosel Messwein aus Italien oder Spanien importieren würden. Vor allem der Riesling ist beliebt. Auch Pfarrer wissen, was gut schmeckt. Nur eine Bedingung, das habe ich erfahren, muss der Wein erfüllen: Er muss naturrein sein, also der Most darf zum Zwecke der Alkoholerhöhung nicht mit Zucker angereichert werden. Umso besser: Denn Spät- und Auslesen munden in der Regel besser als einfache Qualitätsweine. In der katholischen Kirche dominiert eindeutig der Weißwein. Das hat auch praktische Gründe, denn Rotweinflecken auf weißer Kelchwäsche lassen sich nur schwer entfernen. In der evangelischen Kirche ist Rotwein hingegen beliebter. Wenn die Protestanten Abendmahl feiern, gibt's für die Gläubigen oft Spätburgunder und Dornfelder aus dem Kelch. Und wie muss wohl der Wein beschaffen sein, der bei einem ökumenischen Gottesdienst gereicht würde? Vermutlich ein feiner Rosé - auch davon hat die Mosel einige gute Tropfen zu bieten. w.simon@volksfreund.de

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