Neumagen-Dhron Auch Rumäniens Beckenbauer hat Spenden für Sebastian gesammelt

Neumagen-Dhron · Der elfjährige Rumäne ist an einer seltenen Krebsart erkrankt. Viele Menschen haben gespendet, damit er operiert werden kann – auch aus der Region.

 Sebastians Therapie  ist bislang gut verlaufen. Die Heilung dauert noch an, aber seine Chancen stehen gut.

Sebastians Therapie  ist bislang gut verlaufen. Die Heilung dauert noch an, aber seine Chancen stehen gut.

Foto: Christina Bents

Die Chancen für den rumänischen Jungen Sebastian Duta stehen gut, dass er wieder ganz gesund wird und vielleicht in einigen Monaten wieder Fußball spielen kann. Sein Vorbild Lionel Messi hätte er zwar bei der Weltmeisterschaft gerne besser in Form gesehen, aber Fußballprofi würde er  dennoch gerne werden.

Bei dem Elfjährigen wurde eine spezielle Art  von Knochenhautkrebs diagnostiziert, die in nur wenigen Kliniken weltweit  behandelt  werden kann, nicht aber in Rumänien (der TV berichtete).

Durch Bekannte aus Rumänien hat Gabi Thull aus Neumagen-Dhron von dem Schicksal des kleinen Jungen erfahren, sie stammt aus dem selben rumänischen Ort wie Sebastian. Sie wollte  dem Jungen helfen und organisierte eine Behandlung in Tübingen, indem sie übersetzte, sich informierte und bei Hilfsorganisationen vorsprach, denn die Familie musste das Geld für die Behandlung von Sebastian selbst aufbringen. Insgesamt waren das 230 000 Euro. Ende April wurde Sebastian operiert, berichtet Thull. 20 Stunden war er im OP. Unter anderem wurde ein Tumor, der unterhalb des Kopfes am zentralen Nervensystem saß, entfernt. Anschließend lag er zehn Tage im Koma, und als er aufwachte, musste er wieder laufen und sprechen lernen. Probleme hat er derzeit noch mit dem Atmen. Gabi Thull erklärt: „Das wird wieder, aber er braucht noch Zeit.“ Insgesamt war der Junge sechs Wochen im Krankenhaus. Weiterhin braucht er Physiotherapie, und in Heidelberg wird  er  mit einer Radiotherapie behandelt.

Momentan ist er zu Hause in Rumänien, wo sich alle freuen, dass es ihm, den Umständen entsprechend, gut geht. Seine Eltern sind erleichtert. Seine Mutter sagt: „Es sieht so aus, dass er über den Berg ist. Die Menschen haben uns in Deutschland sehr herzlich aufgenommen, und in den Kliniken waren die Abläufe sehr gut organisiert. Danke dafür!“ Das Geld für die Operation kam zum großen Teil aus Spenden, die in Rumänien gesammelt worden sind.

Gabi Thull berichtet: „In Rumänien sind richtig viele Aktionen für Sebastian gemacht worden. Beispielsweise hat Gheorghe Hagi, ein ehemaliger Fußballspieler, heutiger Trainer und Sportfunktionär, der als einer der größten Spieler der rumänischen Fußballgeschichte gilt, Bälle und Autogramme gegen Spende signiert. Die Tennisspielerin Simona Halep, die aktuell die Weltrangliste anführt und die French Open in diesem Jahr gewann, hat zugunsten von Sebastian Tennisschläger versteigert.“

Aber auch im Kreis Bernkastel-Wittlich haben sich Menschen engagiert. Konrad Klar hat mit dem Verein „Herzen berühren“ Geld gesammelt und so unter anderem den Aufenthalt der Eltern in Tübingen finanziert. Das Beatmungsgerät, das Sebastian noch braucht, wurde von der Herstellerfirma gesponsert.

Nach der Behandlung in Heidelberg kann er in Rumänien weiterbehandelt werden. In Zusammenarbeit mit den Medizinern in Tübingen, die sich die Untersuchungsergebnisse ansehen werden. „In der ersten Zeit wird er alle drei Monate untersucht, und dann werden die Abstände größer, wenn nichts Bösartiges gefunden wird, was ich Sebastian von Herzen wünsche“, sagt Gabi Thull.

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