Auskunft vom Kümmerer

Nach wie vor herrscht in den Dörfern rund um die Air-Base Spangdahlem Skepsis im Bezug auf das Housing-Programm des Lands. Fragen zum Programm wird "Kümmerer" Walter Densborn im Bernkastel-Wittlicher Kreisausschuss beantworten.

Wittlich/Spangdahlem. Wer wird was wo für Angehörige der US Air-Force bauen? Antworten auf diese Fragen soll Kümmerer Walter Densborn bei seinem Auftritt im Bernkastel-Wittlicher Kreisausschuss heute ab 16 Uhr im Kreishaus sicher nicht geben können. Er wird auf Wunsch des Gremiums über generelle Fragen zum Housing-Programm Rede und Antwort stehen. Das Programm sieht vor, dass im Rahmen der Housing-Initiative Rheinland-Pfalz 271 Wohneinheiten in Orten rund um die Air-Base Spangdahlem gebaut werden sollen (der TV berichtete). 50 Wohneinheiten sollen Privatinvestoren in den Dörfern rund um den Flugplatz bauen. Ortsbürgermeister sind skeptisch

Herforsts Ortsbürgermeister Wolfgang Faber berichtet, dass mehrere Herforster Interesse am Bau der Wohnungen für Militärangehörige angemeldet hätten. "Viele sind aber skeptisch, ob sie Chancen gegen die Großinvestoren haben", sagt Faber, in dessen Ortsgemeinde bereits heute 300 bis 400 US-Amerikaner leben. Sein Speicherer Amtskollege Erhard Hirschberg glaubt, dass das Housing-Programm der Landesregierung überhaupt nicht umgesetzt werde. "Bauplätze hätten wir in Speicher. Ich glaube aber nicht, dass bei uns eins der Häuser entsteht", sagt Hirschberg.Nicht nur Ortsbürgermeister im Eifelkreis Bitburg-Prüm reagieren so reserviert auf das Projekt, dass sich trotz Suche kein Befürworter findet. Ähnlich sieht die Lage im Landkreis Bernkastel-Wittlich aus. Niersbachs Ortsbürgermeister Franz Josef Krumeich hält überhaupt nichts von dem Bau der Unterkünfte. "Schon heute stehen laut amerikanischem Wohnungsamt 350 Wohnungen leer. Durch das Programm wird sich diese Zahl um 271 erhöhen", sagt Krumeich. Drei Niersbacher hätten sich bei ihm gemeldet, die an dem Programm teilhaben wollten. Dazu müssten aufwendige und teure Unterlagen erstellt werden. "Die sind aber keine Gewähr dafür, wirklich ausgesucht zu werden", sagt Krumeich. Bruchs Ortsbürgermeister Fritz Kohl hält gar das gesamte Landes-Programm für "faulen Zauber". Er bezeichnet die angestrebte Beteilung von privaten Investoren als Feigenblatt, um die Bevölkerung zu beruhigen. "Als Ortsgemeinde stellen wir jedenfalls Großinvestoren keine Grundstücke zur Verfügung", sagt der Ortsbürgermeister.

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