Stadtbild Bagger schaffen Platz mitten in der Stadt

Traben-Trarbach · Großbaustelle in Trarbach: Elf stattliche und über 100 Jahre alte Gebäude hinter dem Rathaus in Trarbach werden derzeit abgerissen. 6000 Tonnen Bauschutt fallen an.

 Ein ganzer Häuserblock wird derzeit  mitten in Trarbach abgerissen.

Ein ganzer Häuserblock wird derzeit  mitten in Trarbach abgerissen.

Foto: Klaus Kimmling

Mit viel Gefühl bugsiert der Baggerfahrer die schwere Schaufel an die Hauswand. Ein kleiner Schubser genügt und schon krachen mehrere Zentner Schutt zu Boden. Es staubt nur wenig. Ein Arbeiter sprüht mit einer Feuerwehrspritze Wasser gegen die Wand.  In wenigen Stunden steht von dem einst stattlichen Gebäude hinter dem Rathaus in Trarbach nur noch ein kümmerlicher Rest. Zehn weiteren großen, viergeschossigen  Gebäuden mitten im eng bebauten Zentrum von  Trarbach geht es in den nächsten Tagen ebenso.

 Sie wurden alle nach dem verheerenden Stadtbrand im Sommer 1857 nach und nach gebaut. Bis Ende kommender Woche werden alle Häuser niedergelegt sein, oder,  wie es Abrissunternehmer Dirk Umbach sagt: „Dann sind sie zusammengekloppt.“

Es ist eine der größten städebaulichen Maßnahmen in der Doppelstadt. Wie mehrmals berichtet, entsteht in dem eng bebauten Bereich hinter dem Rathaus, dem sogenannten Blockbereich, ein freier Platz. Wie der genau aussehen soll, wird im Rahmen eines Architektenwettbewerbs noch entschieden.

Zuerst muss aber mit schwerem Gerät abgerissen werden. 6000 Tonnen Bauschutt fallen an, erklärt Dirk Umbach. Das sind 240-LKW-Ladungen. Der Schutt landet auf der Bauschuttaufbereitungsanlage von Umbachs Firma MTB Tiefbau nahe Daun. 98 Prozent des Schutts wird beim Straßen- und Tiefbau wiederverwertet.

 Etwa 130 Tonnen sind  schadstoffhaltiges Material. Darunter sind gestrichene  Holzbalken, Fugen von Fenstern, alte Kabel, Teile der Dacheindeckung und verruste Kamine. In einem Speicher haben zudem Tauben zentnerweise Kot hinterlassen. Auch diese Hinterlassenschaft muss speziell entsorgt werden.

Der Abriss geht noch relativ schnell vonstatten,  viel länger dauert im Anschluss das Aussortieren der unterschiedlichen Materialien. Dann montiert der Baggerfahrer einen riesigen Greifer an den hydraulisch betriebenen Verlängerungsarm. Er zieht Holzbalken und metallene Dachrinnen aus dem Schuttberg.

 Kein schöner Anblick: In wenigen Tagen wird von dem einst stattlichen Haus nichts mehr zu sehen sein. 

Kein schöner Anblick: In wenigen Tagen wird von dem einst stattlichen Haus nichts mehr zu sehen sein. 

Foto: Klaus Kimmling
 Nur wenig Platz für den Bagger: Die Abrissarbeiten sind schwierig.

Nur wenig Platz für den Bagger: Die Abrissarbeiten sind schwierig.

Foto: Klaus Kimmling

„Dieser Abriss ist nicht so einfach“, erklärt Umbach. Wegen der engen Bebauung hat der Bagger nur wenig Platz. Er muss einen gewissen Abstand zu den Häusern  halten, damit kein Schutt auf das Gerät fällt. Ab der kommenden Woche wird noch ein zweiter Bagger eingesetzt. Die viel befahrene, angrenzende Grabenstraße kann dann zeitweise nur einspurig befahren  werden. Die Keller der Häuser werden mit Schuttmaterial verfüllt. Nur ein  Keller bleibt unversehrt.  Dort wurden Fledermäuse gesichtet.  Bis Mitte April sollen die Abrissarbeiten beendet sein.

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