Bösewichte kommen in den Drilles

Enkirch · Der Drehkäfig ist ein Zeugnis der Enkircher Gerichtsbarkeit.

 Vor dem Drilles wurde eine Gerichtsverhandlung aus dem 16. Jahrhundert nachgespielt. Foto: Privat

Vor dem Drilles wurde eine Gerichtsverhandlung aus dem 16. Jahrhundert nachgespielt. Foto: Privat

Foto: Fotostudio Becker-Werbung (m_mo )

Enkirch (red) Eine der bedeutendsten historischen Sehenswürdigkeiten Enkirchs wurde nach erfolgter Renovierung mit einer nachgestellten Gerichtsverhandlung und dem "Drilleslied" wiedereröffnet. Der "Drilles im Spilles" ist eines der wichtigsten Zeugnisse der Enkircher Gerichtsbarkeit und wurde 1567 als eine Art Pranger errichtet. Bereits im Jahre 1248 wurde mit der Freiheitsurkunde auch die Gerichtsbarkeit verliehen.
Zur Wiederherstellung wurde von Mitgliedern der Theatergruppe, der Bürgerwehr und den Mosellanos eine echte Gerichtsszene dargestellt mit dem "Truchseß" (Richter), Schöffen, Trommlern und dem Herold. So wurde der Franz Erden in der "Halsgeige" vorgeführt und trotz vielen Unschuldsbeteuerungen doch noch in den "Drilles" geschleift und im Drehkäfig seiner Strafe zugeführt. Nach dieser imposanten Aufführung am Originalschauplatz (Text von Elli Kramp) konnten zusammen mit dem Drilleslied von Hanna Bartz-Immig sich mutige Gäste im Strafkäfig drehen lassen. In der anschließenden Sonderausstellung zum Wirken von Enkirchern in der Ferne und Auswanderung nach Brasilien fand mit der Enkircher Museumsnacht eine herausragende Veranstaltung ihren Abschluss.
Im Rahmen der Renovierung wurde die brüchig gewordene Sandsteinfassung des Türrahmens am Drilles erneuert, Reparaturen durchgeführt und die Innenbeleuchtung erneuert.
Diese Maßnahme wurde vom Heimat- und Verkehrsverein Enkirch mit einer Spende von 500 Euro unterstützt.

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