Wein und Kunst Bremer Wein und gemeinsame Kunst

Erden · Mitarbeiter des DRK-Sozialwerks Bernkastel-Wittlich und des Martinshofs in Bremen haben in diesem Jahr erstmals die Lese der Trauben für den Bremer Senatswein künstlerisch begleitet.

 Einige der 13 Künstler zeigen ihre Werke, die am Vortag im Weinberg entstanden sind (vorne von links): Marko Schaaf, Michaela Kriechel, Anna-Katharina Dietzem und Vanessa-Maria Giesenberg. Oben: Jan Reudelsterz.

Einige der 13 Künstler zeigen ihre Werke, die am Vortag im Weinberg entstanden sind (vorne von links): Marko Schaaf, Michaela Kriechel, Anna-Katharina Dietzem und Vanessa-Maria Giesenberg. Oben: Jan Reudelsterz.

Foto: Christoph Strouvelle

Jedes Jahr ist es ein besonderes Ereignis in der Zeit der Weinlese, wenn in der Weinlage Erdener Treppchen die Trauben für den Bremer Senatswein geerntet werden. Auch in diesem Jahr ist die politische Prominenz dabei wieder stark vertreten. Die rheinland-pfälzische Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, und Martin Günthner, Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, lassen es sich nicht nehmen, persönlich einige der edelfaulen Trauben per Hand auszusortieren, aus denen der von der Mosel stammende Bremer Ratskellermeister Karl-Josef Krötz Spitzenweine für die Gäste des Bremer Senats produzieren wird. Doch haben die Mitglieder des Fördervereins Römerkelter Erden in diesem Jahr noch einen bemerkenswerten Punkt auf dieses Event aufgesetzt. Denn erstmals haben 13 Personen mit Handicap vom DRK-Sozialwerk Bernkastel-Wittlich und dem Bremer Martinshof unter dem Stichwort „Art brut“ die Weinlese künstlerisch begleitet. Einen Tag lang haben sich die Künstler in der Weinlage Erdener Treppchen aufgehalten und ihre Eindrücke von der Mosel, der Lage und der Weinlese mit Bleistift, Öl- und Acrylfarben oder als Aquarell festgehalten. Wobei Bremer Wahrzeichen im Bild ebenfalls gewünscht waren. So hat Severin Debyterc vom DRK-Sozialwerk die Bremer Stadtmusikanten festgehalten, die an Trauben und Moselwein denken. Rick Meyer vom Martinshof hat den Bremer Rats­schlüssel mit der angetrunkenen Katze der Stadtmusikanten in die Weinlage Erdener Treppchen gemalt. „Alles war erlaubt“, sagt Andreas Breitenstein aus Königswinter, der private Verbindungen nach Erden hat und die Idee für das Konzept bei einem guten Glas Erdener Treppchen zusammen mit dem Fördervereinsvorsitzenden Stefan Justen entwickelt hat. Es seien realistische und moderne Bilder entstanden, denen man ihre Leichtigkeit ansehe.

Die Bilder sollen jetzt über verschiedene Wege an die Öffentlichkeit kommen. Zum einen sei ein Kalender geplant, in dem die Bilder abgedruckt werden, sagt Breitenstein. Des Weiteren sind Ausstellungen geplant, bei denen die Werke ausgestellt werden. Vorgesehen dafür sind bisher das Sozialministerium in Mainz, die Bremer Bürgerschaft, die Sparkasse in Wittlich und die Cusanus-Vinothek in Bernkastel-Kues, sagt Justen. Zudem stehen die Bilder zum Verkauf. So kann jedermann Gebote für eines oder mehrere Bilder abgeben, die nach der Ausstellungstournee den Höchstbietenden zugesprochen werden. Zudem will Justen die Bilder im Internet veröffentlichen. Auch dort sollen Gebote abgegeben werden können. Der Erlös kommt den beiden Einrichtungen zugute, aus denen die Künstler stammen. Die Ausstellungstermine sind noch nicht festgelegt. Auch die Adresse der Homepage steht noch nicht fest.

 Gemeinsam trennen sie die edelfaulen Trauben heraus: Der Bremer Senator Martin Günthner, die rheinland-pfälzische Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Claudia Staffeldt vom Bremer Ratskeller sowie Werner Scholz und Alexandra Günthner aus Bremen.

Gemeinsam trennen sie die edelfaulen Trauben heraus: Der Bremer Senator Martin Günthner, die rheinland-pfälzische Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Claudia Staffeldt vom Bremer Ratskeller sowie Werner Scholz und Alexandra Günthner aus Bremen.

Foto: Christoph Strouvelle

Die politische Prominenz war von dem Gemeinschaftsprojekt, bei dem laut Bätzing-Lichtenthäler die einzigartige Tradition der Weinlese mit einem Kunstprojekt verbunden wird, sichtlich angetan. „Als Sozialministerin freut es mich, dass die Teilhabe von Behinderten hier gelebt wird“, sagt sie und lobt das Herzblut der Akteure. Der Bremer Senator Günthner hebt die „sehr schöne Verbindung“ von Bremer Ratskeller und Erdener Weinberg heraus. „Es ist schön, dass wir das hier zusammen zelebrieren können“, sagt er.

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