Bürger sauer über "so eine Sauerei"

TRABEN-TRARBACH. Sperrmüllabfuhr in Traben-Trarbach – das heißt Dreckecken, wohin das Auge schaut. Aufgeplatzte Müllbeutel, Kloschüsseln mitten auf den Bürgersteigen in beiden Stadtteilen, Unrat in Unmengen, alles durchwühlt und zerfleddert. "So eine Sauerei", äußerten jetzt wieder viele Bürger verdrossen beim Anblick der verschandelten Straßen.

Zweimal im Jahr wird der Sperrmüll im Landkreis Bernkastel-Wittlich an festen Terminen abgeholt. Am Abholtag soll der Müll - pro Haushalt zwei Kubikmeter - bis spätestens 6 Uhr gut sichtbar am Straßenrand stehen, und er darf den Verkehr nicht behindern. Frühestens am Vortag kann er bereitgestellt werden. Doch schon Tage zuvor sind die Bürgersteige versperrt, und der Müll wird nach Brauchbarem durchwühlt. Viele Traben-Trarbacher wissen anscheinend auch nicht, was zum Sperrmüll gehört, und was nicht auf diese Weise entsorgt werden kann. Haushaltsmöbel, Teppiche und Teppichböden, Matratzen, Sprungrahmen, Kohleherde, Sportgeräte, Gartenmöbel und großes mechanisches Kinderspielzeug werden abgeholt. Große Haushaltsgeräte wie Wasch- und Spülmaschinen, Kühl- und Gefriergeräte und Elektrogeräte, wie zum Beispiel Computer und Bildschirme, werden am Sperrmüll-Abholtag getrennt eingesammelt und sollen separat neben den übrigen Müll gestellt werden. Auch Elektrokleinteile werden mitgenommen; sie sollten in einem Karton oder Korb liegen. Ansonsten gilt, dass Kleinteile, die in die Restmülltonne passen, nicht zum Sperrmüll gehören. Auch Gegenstände, die fester Bestandteil eines Hauses sind wie Fenster, Türen, Badewannen, Waschbecken und Kloschüsseln sowie Bauabfälle, Altkleider und KFZ-Teile werden nicht vom Sperrmüll abgeholt. Doch immer wieder findet sich in Traben-Trarbach beim Sperrmüll auch ganz normaler Hausmüll. Straßenränder und Bürgersteige sind verunreinigt mit Scherben, Plastikteilen und Kleidungsstücken. Dieses Problem tritt hauptsächlich dort auf, wo mehrere Haushalte ihren Sperrmüll gemeinsam abstellen und sich keiner mehr zuständig fühlt. Es knirscht bei jedem Schritt, und die Bürger sind sauer. "Wozu haben wir einen Stadtrat und so viele Ausschüsse, die sollen sich mal damit befassen", schimpft ein Traben-Trarbacher. Ein älterer Herr aus Pünderich berichtet, dass im Landkreis Cochem-Zell der Sperrmüll nur auf Anforderung abgeholt wird. Da gibt es keinen Müll-Missstand in den Straßen. Ein Bürger hingegen findet gut, wenn der Sperrmüll schon eher rausgestellt wird und noch brauchbare Sachen mitgenommen und weiterverwendet werden. Disziplin ist bei allen gefragt: An den Straßenrand gehört nur Sperrmüll, er sollte nicht schon viele Tage vorher die Stadt verunzieren, und wer sich noch gute Teile heraussuchen will, sollte das behutsam machen und nicht alles wild durchwühlen.

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