Burgener Bauern-und Handwerkermarkt ist am 9. April - Verkehrskonzept soll erneut geändert werden

Burgen · Elmar Fritzen wird auch den vierten Burgener Bauern- und Handwerkermarkt organisieren. Er wiederholt aber die Kritik an der Verkehrsführung. Er will, dass die Besucher bis zum Ort fahren können und fordert mehr Mitspracherecht.

 Die Besucher strömen, denn am Marktgeschehen gibt es nichts zu mäkeln. TV-Fotos (2)/Archiv: Christoph Strouvelle

Die Besucher strömen, denn am Marktgeschehen gibt es nichts zu mäkeln. TV-Fotos (2)/Archiv: Christoph Strouvelle

Foto: (m_mo )

Burgen. "Probieren wir es noch einmal. Vielleicht machen wir weniger Fehler oder gar keine." So beendet Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick im Ortsgemeinderat die Diskussion über den vierten Bauern- und Handwerkermarkt in Burgen. Der Termin für das Großereignis, der 9. April, steht bereits seit Mai 2016 fest, doch erst im kalten Januar kommt die klare Ansage von Elmar Fritzen: "Ich mache das definitiv", sagt der Burgener Bäcker. Er organisiert die Veranstaltung seit ihrer Premiere im Jahr 2014 im Auftrag der Gemeinde und wird dafür auch bezahlt.
Ohne Fritzen wäre der Markt nicht das, was er ist: ein weit über die Region ausstrahlendes Ereignis mit etwa 150 Händlern und Handwerkern. Das weiß der Gemeinderat, das weiß auch der Organisator. "Ihr könnt das auch ohne mich machen, dann bekommt ihr 35 Prozent der Anbieter zusammen", sagt er. Dann wäre der Markt einer unter vielen und würde keine 10 000 oder 12 000 Besucher anlocken.
Die Vorgeschichte: Die ersten beiden Jahre lief der Markt hervorragend. Der Erfolg der Premiere führte ein Jahr später zu einem Besucheransturm und einem Verkehrschaos, weil auch links und rechts entlang der Zufahrtsstraßen geparkt wurde.
Die Folge: Der Markt wurde 2016 als Großveranstaltung eingestuft. Auf Forderung der Behörden wurde ein Verkehrskonzept erstellt. Am Veranstaltungstag kam dann einiges zusammen. Der Parkplatz bei Burgen war noch nicht richtig voll, da wurden bereits die Flächen in den Nachbarorten angefahren. Drei Busse waren zu wenig. In Veldenz konnten sie kaum noch Besucher aufnehmen. Wer dennoch nach Burgen wollte, und das waren viele Menschen, musste zu Fuß gehen. So ein Spaziergang in der Frühjahrssonne ist nicht schlecht. Doch beim Rückweg schwere Einkaufstaschen zu schleppen ist nicht jedermanns Sache. Elmar Fritzen hatte dieses Konzept bereits im Vorfeld abgelehnt. Er will, dass alle Besucher bis in unmittelbare Nähe des Ortes fahren können. "Das geht bei anderen von mir organisierten Märkten auch", sagt er. Wenn die Händler wenig verkaufen, bekomme er die Kritik zu hören und nicht die Ortsgemeinde.
Die Einbahnstraßenregelung sei "Unsinn". Mit größerer Polizeipräsenz auf den Straßen könne die Ordnung garantiert werden. Die Ortsgemeinde habe ein Jahr Zeit gehabt, sich mit der Parksituation zu befassen. Es sei aber nichts geschehen. Sie lasse sich auch zu viel auf die Forderungen der Verbandsgemeinde ein. Von dort kommt eine Vorgabe: "Es muss ein Verkehrskonzept geben, damit Rettungsfahrzeuge an- und abfahren können", sagt der hauptamtliche Beigeordnete Leo Wächter. 2015 habe Chaos geherrscht, 2016 nicht.
Elmar Fritzen will ein erweitertes Mitspracherecht und einen Vertrag über mehrere Jahre. "Ich werde dann zwei Wochen nach dem Markt sagen, ob ich ihn wieder organisiere." Demnächst wird es ein Gespräch zwischen VG, Ordnungsamt, Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und Ortsgemeinde geben. "Dann geht es um die Details", sagt Ortsbürgermeister Grasnick. Er werde ein neues Verkehrskonzept vorlegen (siehe Extra).Meinung

Keine gute Basis für ein Großereignis
Elmar Fritzen sitzt am längeren Hebel - und das nützt er aus. Er ist ein glänzender Organisator. Wie er mit den Händlern umgeht, ist nicht bekannt. Vor Ort schießt er aber auf alle, die mit der Veranstaltung zu tun haben: Gemeinde, Verbandsgemeinde, Feuerwehr, Presse. Ein Gespräch mit Elmar Fritzen ist eine Lebenserfahrung, die man aber nicht unbedingt machen muss. Die Burgener Ratsmitglieder gehen auf ihre Art mit seiner Art um. Sie schweigen, auch wenn sie beleidigt werden. Der Ortsbürgermeister führt die notwendigen Gespräche. Eine gute Basis für eine Großveranstaltung wie den Bauern- und Handwerkermarkt ist das nicht. Der Erfolg überdeckt aber bisher alles. Ohne Fritzen kein Erfolg: Das ist in der Tat so. Und Streit um der Sache willen ist auch in Ordnung. In eine Abhängigkeit darf sich der Gemeinderat aber nicht begeben. Irgendwo hat alles seine Grenzen. Dazu gehört auch, sich Beleidigungen, Schmähungen und Pauschalurteile zu verbitten. c.beckmann@volksfreund.deExtra

 Alle Autos nach Burgen: Das will der Organisator.

Alle Autos nach Burgen: Das will der Organisator.

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Die wichtigsten Inhalte des Verkehrskonzeptes von 2016: eine Einbahnstraßenregelung (von Brauneberg nach Burgen und weiter nach Veldenz); ein großer Parkplatz am Ortsrand Burgen aus Richtung Brauneberg; weitere Parkplätze in Brauneberg, Mülheim und Veldenz, die geöffnet werden sollten, wenn in Burgen kein Platz mehr ist; ein Buspendeldienst von diesen Orten nach Burgen. Nun haben sich Leute in Burgen Gedanken über ein neues Verkehrskonzept gemacht. Die Einbahnregelung soll beibehalten werden - allerdings in umgekehrte Richtung. Vor Burgen könnten Wiesenflächen als Parkplätze dienen. Es müsse aber noch mit Eigentümern geredet werden, sagt Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick. Damit Besucher aus Richtung Brauneberg/Wintrich/Piesport nicht bis Veldenz fahren müssen, soll die Einbahnregelung am Waldhaus (zwischen Brauneberg und Burgen) enden. Von dort, so Grasnick, könnten die Fahrzeuge über die Rallyestrecke in Richtung Burgen fahren. cb

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