"Dähler Wind"

WITTLICH. Die Autorin Hildegard Kohnen, die einst in Altrich und Wengerohr gelebt hat, liest am Donnerstag, 8. Dezember, 20 Uhr, in der Buchhandlung Rieping in Wittlich aus ihrem Buch "Wir vom Jahrgang 1934. Kindheit und Jugend." Dem TV hat sie vorab verraten, was sie spürt, wenn sie aus Brühl in die alte Heimat kommt.

Was verbindet Sie mit der Stadt Wittlich?Kohnen: Meine Kindheit, Schulzeit (Ursulinen), Tag für Tag zu Fuß von Altrich nach Wittlich gehen, bei jedem Wetter. Zwei meiner Kinder kamen in Wittlich zur Welt. Was waren Ihre prägendsten Erlebnisse in der Region?Kohnen: Das waren die 30 Jahre, die ich in Wengerohr lebte, verbunden mit Heirat, den Geburten meiner Söhne und dem Tod meiner Mutter. Mit welchen Gefühlen reisen Sie nach Wittlich?Kohnen: Mit großen Gefühlen. Wenn ich von der Autobahn kommend Wittlich, den Kirchturm von Altrich und ganz in der Ferne die Wallfahrtskirche von Klausen sehe, weiß ich, was das Wort Heimat bedeutet. Ich atme wieder "Dähler Wind", ohne selbst welchen zu machen! Was bedeutet Erinnerung für Sie?Kohnen: Mit Freude und Wehmut auf Vergangenes zurückzublicken und es lebendig erhalten, in dem ich es aufschreibe. Ich habe mein Buch auch gegen das Vergessen geschrieben. Wann haben Sie mit dem Schreiben begonnen?Kohnen: Ich habe immer schon geschrieben. Aber seit etwa zehn Jahren veröffentliche Texte, Geschichten und Gedichte. Was inspiriert Sie bei Ihrer schriftstellerischen Arbeit?Kohnen: Alles. Ich lese viel, beobachte und höre gerne zu. So entstehen Geschichten und Gedichte im Kopf, dann in der Kladde und zuletzt auf dem Computer. Was bereitet Ihnen schlaflose Nächte?Kohnen: Wenn ich an die Zukunft meiner Enkelkinder denke. Welches Buch lesen Sie gerade?Kohnen: Der Klang der Zeit, von Richard Powers, ein wirklich wunderbares Buch. Welches Buch sollten Kinder unbedingt lesen?Kohnen: Nach all dem Theater mit Harry Potter sollten Kinder unbedingt den wunderbaren kindgerechten Klassiker, (ab zehn Jahre) "Der Wind in den Weiden" von Kenneth Grahame, geschrieben 1905, und neu hinreißend übersetzt von Harry Rowohlt. Außerdem sollten sie Märchen in jeder Form, von Grimm bis Pinocchio und da wir eine Multikulti-Gesellschaft geworden sind, auch die fantastischen arabischen Märchen lesen. * Die Fragen stellte unser Redaktionsmitglied Monika Kewes.

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