"Das ist Betrug am Krankenhaus Zell"

Mit scharfen Worten kritisiert der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung des Krankenhaus Zell, Markus Lütz, die Verfasser eines anonymen Schreibens, die behauptet hatten, das Zeller Krankenhaus habe Fördergelder für eine Palliativstation kassiert, die nicht funktionieren könne. Der TV hatte über die Vorwürfe am 11. Mai berichtet.

Zell. (sim) Die Mitarbeitervertretung des Zeller Krankenhauses Zell wehrt sich vehement gegen "diese haltlose Berichterstattung", so Lütz in einer Stellungnahme. Der TV hatte in seiner Ausgabe vom 11. Mai über ein anonymes Schreiben von Beschäftigten und ehemaligen Mitarbeitern des Krankenhauses berichtet. Ihr Vorwurf: Das St. Josef-Krankenhaus Zell soll Landesgeld in Höhe von 1,6 Millionen Euro für eine geplante Palliativstation kassieren, ohne die dafür nötigen personellen Voraussetzungen zu erfüllen. Auf einer Palliativstation werden unheilbar kranke, sterbende Menschen medizinisch betreut. Durch den Weggang mehrerer Ärzte und die Unterbrechung qualifizierender Maßnahmen für Pflegekräfte im Bereich Palliativmedizin sowie der Versetzung von Mitarbeitern sei "die Antragstellung nicht zu halten" gewesen, heißt es in dem Schreiben.

Lütz wehrt sich vehement gegen diese Behauptungen. Lütz: "Hier bei uns wird alles getan und wurde bereits getan, damit diese Palliativstation entstehen kann, personell wie baulich." Lütz vermutet, dass sich ehemalige Mitarbeiter ihren ganz persönlichen Frust von der Seele schreiben.

Aus der Luft gegriffene Fehlinformationen



Die Verfasser des Schreibens, so Lütz, begingen einen Betrug am Krankenhaus Zell und an den Menschen und Patienten, die auf dieser Palliativstation einmal liegen werden. Es könne nicht angehen, dass einige ehemalige Mitarbeiter und zudem - was noch viel schlimmer sei - wohl immer noch Beschäftigte, mit aus der Luft gegriffenen Fehlinformationen eine Unruhe schüren. Das führe zu einem sehr großen Imageschaden für das Haus.

Eine solche Miesmache könne einen längerfristigen Belegungsrückgang mit sich ziehen. Damit verbundene Existenzen einzelner Mitarbeiter, zum Beispiel die mit befristeten Verträgen, könnten auf dem Spiel stehen.

Das Zeller Krankenhaus hatte bereits in einem Pressegespräch (TV vom 13. Mai) alle Vorwürfe in Zusammenhang mit seiner neuen Palliativstation zurückgewiesen: Selbstverständlich könne die Station funktionieren, schließlich bilde die Maria-Hilf-Gruppe als Trägerin intern qualifiziertes Personal für die Betreuung Todkranker und Sterbender aus. Es soll ein zweistöckiger Anbau mit rund 600 Quadratmetern Fläche entstehen. Dort werden sechs Betten in vier Einzel- und einem Doppelzimmer zur Verfügung gestellt. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Euro.

Davon trägt das Land 1,6 Millionen aus dem Konjunkturpaket II, den Rest bringt die Trägergesellschaft der Maria-Hilf-Gruppe auf. Baubeginn soll in den kommenden Wochen, Ende 2010 alles fertig sein.

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