Verkehr Keine Toleranz für Falschparker

Bernkastel-Kues · Das Ordnungsamt hat zum Schulanfang im Schul- und Sportzentrum Bernkastel-Kues Knöllchen verteilt. Eine Lehrerin kritisiert das Vorgehen. Der Ordnungsamtsleiter hat die Gesamtsituation in diesem Bereich im Blick.

 So ist es richtig und erlaubt: Es gibt aber auch Zeiten, an denen es im Schul- und Sportzentrum in Bernkastel-Kues massive Parkplatzprobleme gibt.

So ist es richtig und erlaubt: Es gibt aber auch Zeiten, an denen es im Schul- und Sportzentrum in Bernkastel-Kues massive Parkplatzprobleme gibt.

Foto: Christoph Strouvelle

Das Schuljahr hat begonnen, mit ABC-Schützen, neuen Fünftklässlern und  Strafzetteln wegen Falschparkens. Jedenfalls am Peter-Kremer-Weg in Bernkastel-Kues, an dem das Gymnasium, die Realschule plus, das Sportzentrum und das Freibad liegen. Am ersten Schultag hat das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues dort Falschparker kostenpflichtig verwarnt – sehr zum Ärger von Martina Kesselheim, Lehrerin am Nikolaus-von-Kues-Gymnasium. Auch sie hat einen Strafzettel wegen falschen Parkens erhalten. Neben der Einschulung der Fünftklässler, die von vielen Eltern begleitet worden seien, seien aufgrund der heißen Temperaturen auch schon vormittags Besucher im Freibad gewesen, sagt sie.

Aufgrund der Parkplatznot sei sie froh gewesen, noch einen Platz oberhalb der Turnhalle zu finden. Sie ärgert vor allem, dass an einem Tag, an dem ungewöhnlich viele Menschen in der Nähe des Gymnasiums einen Parkplatz suchten, Verwarnungen verteilt worden sind. „Ich hätte mir hier eine individuellere Lösung gewünscht“, sagt sie.

Weiterhin ärgert es sie, dass man nun an Plätzen nicht mehr parken darf an denen aus ihrer Sicht niemand gefährdet wird. An ihrer Schule gebe es 70 Lehrer und viele Schüler, die mit dem Auto kämen. „Die ausgewiesenen Plätze reichen bei Weitem nicht“, sagt sie.

Alfred Schmitt, Schulleiter des Nikolaus-von-Kues-Gymnasiums, möchte sich zu den Vorgängen nicht äußern und verweist auf die VG-Verwaltung. Axel Schmitt, Leiter des Ordnungsamts, sagt, der gesamte Bereich des Schulzentrums sei neu überplant worden, weil erhebliche Defizite im Bereich der Schüler bei ihrem Weg zur Schule festgestellt worden seien. Straßen müssten überquert, Rettungswege, Zufahrten und Aufstellflächen für die Feuerwehr bei den Überlegungen mit einbezogen werden.

Zudem seien Zufahrten für andere große Fahrzeuge, wie Müllabfuhr, Bootswanderer und den Ruderverein, der sein Gelände unterhalb der Schulen hat, zu berücksichtigen. „Hier kam es in der Vergangenheit zu massiven Beschwerden von Fahrern mit Anhängern oder Großfahrzeugen“, berichtet Schmitt.  Deshalb seien unter anderem eine Tempo 30-Zone eingerichtet und mit Ausnahme der Parkbuchten eine Parkverbotszone eingerichtet worden.

„Bei der Neubeschilderung haben wir beiseitig extra große Verkehrszeichen aufstellen lassen“, sagt er. Dies sei bewusst bereits vor den Sommerferien erfolgt, damit aufgrund einer langen Eingewöhnungsphase eine hohe Akzeptanz erreicht wird.

Falschparker seien bereits vor den Ferien mit kostenfreien Verwarnungszetteln auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht worden. Trotzdem seien auch aufgrund des regen Freibadbetriebs weiterhin Rettungswege und Zufahrten „ohne Skrupel“ zugestellt worden, was zu verstärkten Kontrollen und kostenpflichtigen Verwarnungen geführt habe.  Zur Zeit würden infolge der Falschparker alle baulichen Anstrengungen und verkehrsrechtlichen Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit im Schulbereich und der Durchfahrt zu den Gebäuden konterkariert.

Am Dienstag hätten die Mitarbeiter des Ordnungsamts Falschparker erneut ohne Verwarnungsgeld auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht. „Alleine an diesem Tag hätten wir 40 Knöllchen ausgeben können“, sagt der Leiter des Ordnungsamts. Es seien aber nur zwölf gewesen. Auch wegen der  Badesaison sei es derzeit  äußerst schwierig, einen Parkplatz zu finden. Schmitt: „Allerdings rechtfertigt dies nicht das Falschparken, das unter Umständen dazu führen kann, dass Menschenleben gefährdet werden.“

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