Der Abtsgarten wird wieder belebt

Die Gemeinde Klausen stellt den Abtsgarten, der einst im späten Mittelalter angelegt wurde, wieder her. Auf den oberen Ebenen der Anlage entstehen Kräuter- und Heilpflanzengärten, auf der unteren Ebene sollen künftig Konzerte stattfinden.

 Die Treppen im Klausener Abtsgarten werden in den nächsten Wochen wieder hergestellt. Dann will der Klausener Bürgermeister Alois Meyer die untere Ebene in Angriff nehmen und dort eine Fläche für Veranstaltungen einrichten. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Die Treppen im Klausener Abtsgarten werden in den nächsten Wochen wieder hergestellt. Dann will der Klausener Bürgermeister Alois Meyer die untere Ebene in Angriff nehmen und dort eine Fläche für Veranstaltungen einrichten. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Klausen. "In den nächsten vier Wochen werden die Treppen hergestellt." Der Klausener Bürgermeister Alois Meyer steht auf dem Gelände des ehemaligen Abtsgartens in Klausen. Die lange brachliegende Gartenanlage soll bis 2011 zu neuem Leben erweckt werden. Während auf der obersten Ebene bereits die Kräuter sprießen, liegen die beiden unteren Teile des Geländes noch brach. Wie die drei Ebenen der Anlage früher genutzt wurden, ist nicht mehr bekannt.

Auf der mittleren Ebene sollen künftig Themengärten die Besucher anlocken. Meyer kann sich hier einen Hildegard-von-Bingen-Garten oder einen Apothekergarten mit Heilpflanzen wie Salbei oder Johanniskraut vorstellen. Ein Teil des Geländes könnte laut Meyer auch mit biblischen Pflanzen gestaltet werden.

Die untere Ebene will der Klausener Bürgermeister zuerst in Angriff nehmen. Hier sollen künftig Freiluftkonzerte stattfinden, die zum Charakter der Klosteranlage passen, beispielsweise klassische Konzerte, auch im Rahmen der Moselfestwochen. Dafür wird der bisherige Mutterboden abgetragen und auf einem Gemisch von Schotter sowie Erde ein neuer Rasen angelegt. Dieser Teil der Anlage soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden, den Apothekergarten können die Besucher frühestens 2011 in Augenschein nehmen.

Das Gelände, auf dem sich der Abtsgarten befindet, gehört der Kirchengemeinde Klausen. Die Ortsgemeinde hat die Flächen langfristig gepachtet. Ihr Ziel laut Meyer: "Wir wollen das Gelände der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen."

Die Kosten für die Sanierung und Wiederherstellung der Treppenanlage betragen 45 000 Euro. Davon zahlt die Gemeinde 20 000 Euro. Den Rest steuern das Land und der Kreis als Zuschüsse bei. Ehrenamtlich werden Helfer aus den Klausener Vereinen den Apothekergarten sowie die Veranstaltungsfläche herstellen. Das RWE hat einen Zuschuss zu den Materialkosten zugesagt. Die Pflege der Gartenanlage plant Meyer ebenfalls mit ehrenamtlichen Kräften.

Der Abtsgarten wurde vermutlich in der Mitte des 15. Jahrhunderts angelegt. Er gehörte zum Kloster, das die Augustiner Chorherren der Windesheimer Kongregation damals gründeten. 1769 wurde der Garten überarbeitet und erhielt vermutlich seine drei Ebenen, die mit zwei Rokoko-Treppen verbunden wurden.

Nach der Auflösung der Pfarrei 1803 wurde der Abtsgarten als Pfarrgarten genutzt. 2005 wurde damit begonnen, die Anlage zu rekultivieren und zu renovieren.

Während dieser Arbeiten wurde ein alter Zugang freigelegt, der heute als Haupteingang des Gartens dient.

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