Weihnachtsmarkt Schlechtes Wetter verhindert das ganz große Geschäft

Bernkastel-Kues · Der 40. Weihnachtsmarkt in Bernkastel-Kues geht am Samstag zu Ende. Die Besucher sind zufrieden, die Stimmung der Händler ist eher durchwachsen.

 Am Stand von Tischlermeister Wilfried Gierden aus Plein  ist besonders  viel los. Seine Holzprodukte sind sehr beliebt.

Am Stand von Tischlermeister Wilfried Gierden aus Plein  ist besonders  viel los. Seine Holzprodukte sind sehr beliebt.

Foto: klaus kimmling

Es gibt Sachen, die können Organisatoren nicht beeinflussen. Zum Beispiel das Wetter bei einer Freiluftveranstaltung sowie die Tatsache, dass der vierte Adventssonntag in diesem Jahr gleichzeitig Heilig Abend ist. Es sind aber offenbar die beiden Faktoren, die den 40. Weihnachtsmarkt in Bernkastel-Kues beeinflusst haben.

Die 40. Auflage des Weihnachtsmarktes geht am Samstagabend zu Ende. Trotz des oft schlechten Wetters hat die Veranstaltung wieder Tausende Besucher in die mittelalterlichen Gassen und auf die Plätze gelockt.

„Die Atmosphäre ist schön“, sagt Rebecca Funke, die mit einer Busreisegesellschaft aus Mönchengladbach für einen Tag an die Mosel gekommen ist. „Mir gefällt, dass die Zahl der Essensstände überschaubar ist und handwerkliche Kunst angeboten wird“, sagt Fritz Kaminke. Er ist mit seiner Frau aus Simmern ins Moseltal gekommen.

Die Standbetreiber haben fast vier Wochen Dienst hinter sich. Herbert Thalhammer aus Köln ist zum vierten Mal dabei. Er bietet unter anderem Gürtel und Börsen aus Leder an. „Ich bin zufrieden“, sagt er. Der pekunäre Erfolg sei nicht alles. „Ich habe viel mehr nette Leute kennengelernt als Spinner.“

Robert Oberhausen steht zum zwölften Mal hinter dem Stand der Historischen Senfmühle Cochem. „Leider hat es fast jeden zweiten Tag geregnet“, sagt er. Das habe sich auf die Besucherzahl niedergeschlagen. Es sei aber nichts das schlechteste Jahr. „Weil wir viele Stammkunden haben, die immer kommen“, sagt er.

Im Häuschen nebenan verkauft Nicole Helbig (Trier) Modeschmuck aus eigener Fertigung. Auch sie ist schon seit einigen Jahren dabei. Die Jahre 2016 und vor allem 2015 seien besser gewesen, sagt sie. Unzufrieden sei sie aber nicht. Sie gehe individuell auf die Wünsche der Kunden ein, sagt sie und  lobt das gute Miteinander unter den Händlern.

Tischlermeister Wilfried Gierden aus Plein ist zufrieden. Er verkauft zum fünften Mal Selbstgefertigtes aus Holz: zum Beispiel Weihnachtsengel und wunderschöne Kugeln. Viele Leute bleiben an seinem Stand stehen. Gegenüber hat er sogar eine Ladenfläche gemietet, wo er die großen Stücke präsentiert. Den Laden wird er nun mieten, um ihn das ganze Jahr über als Ausstellungsfläche zu nutzen.

Gastronom Reiner Lösch feiert ein Jubiläum. Zum 20. Mal betreiben er und seine Frau Petra das Schlemmerhäuschen am Bärenbrunnen. „Gut“, sagt er auf die Frage, wie das Geschäft läuft. Gegessen und getrunken wird eben immer.

Sein Wunsch: In der Woche vor Heilig Abend gebe es kaum mehr ein kulturelles Rahmenprogramm. So etwas ziehe immer noch zusätzliche Besucher an.

Gegenüber verkauft Anne Dillinger zum 23. Mal Kerzen. Ihr Wunsch: Der Werbekreis solle das Kinderkarussell subventionieren, damit die Fahrpreise gesenkt werden können.

Michael Denzer (bks events) betreibt in Kooperation mit dem Werbekreis vier Glühweinstände. Was dort erwirtschaftet wird, ist neben den Standeinnahmen der finanzielle Grundstock, mit dem der Werbekreis den Markt auf die Beine stellt. „Überraschend gut“ sei der Glühwein geflossen, sagt er.

Das von der Winzergenossenschaft erzeugte Produkt hätten sogar französische Besucher gelobt. Mittlerweile liege der Anteil von weißem und roten Wein bei 65 zu 35.

Speziell das auf dem Karlsbader Platz stehende Glühweinhaus habe sich zu einem Treffpunkt entwickelt. An manchen Abenden hätten Hunderte von Besuchern nach Schließung der Stände dort noch Station gemacht. „Um 22 Uhr war aber Schluss“, sagt Denzer.

 Einer der schönsten und bekanntesten Weihnachtsmärkte findet seit 40 Jahren  in der Doctorstadt Bernkastel-Kues statt .Einheimische, Tagesgäste und Urlauber  schätzen die besondere Atmosphäre

Einer der schönsten und bekanntesten Weihnachtsmärkte findet seit 40 Jahren  in der Doctorstadt Bernkastel-Kues statt .Einheimische, Tagesgäste und Urlauber  schätzen die besondere Atmosphäre

Foto: Klaus Kimmling

Trotz des schlechten Wetters habe es viele positive Rückmeldungen gegeben, sagt Werbekreis-Vorsitzender Frank Hoffmann. „Wir dürfen uns aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen, müssen uns Veränderungen stellen und am Programm arbeiten.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort