Der tiefer gelegte Bach

WITTLICH-LÜXEM. Baugebiet, Feuerwehr, Pflanzbeete und die Dorfentwicklung: Der Beirat arbeitet fleißig mit an der Zukunft seines Orts.

 Wo Petra Teusch über das Geländer schaut, lag vermutlich eine wesentliche Ursache des Sterenbach-Hochwassers: Hier bildete sich an Weihnachten 2002 gleich zwei Mal ein folgenschwerer Rückstau. Deshalb wird nun der Bachlauf unterhalb der Brücke vertieft.Foto: Petra Geisbüsch

Wo Petra Teusch über das Geländer schaut, lag vermutlich eine wesentliche Ursache des Sterenbach-Hochwassers: Hier bildete sich an Weihnachten 2002 gleich zwei Mal ein folgenschwerer Rückstau. Deshalb wird nun der Bachlauf unterhalb der Brücke vertieft.Foto: Petra Geisbüsch

Auch die Feuerwehr von Lüxem hat es schwer in diesen Zeiten: Maibäume und Christbäume sind tabu, die bisher selbstverständliche Mitarbeit bei diversen Ereignissen müssen aufwändig beantragt und genehmigt werden, um den Versicherungsschutz zu gewährleisten. Dazu gibt es Beanstandungen des Rechnungshofs: Kein Wunder, dass Beiratsmitglied Hubert Eichhorn befürchtet, in absehbarer Zeit werde sich die örtliche Feuerwehr auflösen. Ortsvorsteher Peter van der Heyde hat davor jedoch keine Angst: "Die Feuerwehr Lüxem wird mit absoluter Sicherheit nicht aufgelöst!" Um ein sinnvolles Konzept zur Dorferneuerung wird der Beirat in Zusammenarbeit mit Lüxemer Bürgern in naher Zukunft ringen. Als Arbeitsgrundlage dient ein Konzept aus den 1980er Jahren. Demnächst leer stehende Häuser im Ortskern, inner- und außerörtliche Straßenanbindung, Grünanlagen und das soziale Leben: Einzelne Arbeitskreise werden sich mit den verschiedenen Komplexen befassen, um ein kostspieliges Planungsbüro zu umgehen. Van der Heyde: "Ich baue auf unsere Manpower."Patenschaften für Bäume

Die abgestorbenen Bäume "Im Bungert" müssen erneuert, zuvor die Pflanzbeete vergrößert werden. Der Beirat beschloss die Prüfung der technischen Möglichkeiten. Für die Zukunft regt van der Heyde private Baumpatenschaften an. Anlieger sollen die Bäume vor ihrer Tür gießen, Unkraut zupfen, vielleicht Blümchen dazu pflanzen: ein Beitrag zu einem ansprechenden Ortsbild. "Ich würde dafür aus meinem schmalen Ortsvorsteherbudget sogar etwas Geld zur Verfügung stellen." Das wohl heißeste Thema in Lüxem ist das Baugebiet Weisrink. Entgegen dem Willen der Interessengemeinschaft "Im Wingert" hatte der Stadtrat dem vorliegenden Bebauungsplan zugestimmt, ohne eine zweite Zufahrt zu bewilligen. Mit dem Abhängen der Außengebietsentwässerung wird in der 39. Kalenderwoche begonnen. Über neu zu schaffende Gräben, Mulden und Rohrleitungen wird das Oberflächenwasser in den Sterenbach abgeleitet. Manfred Regh, Mitarbeiter des Ingenieurbüros Max und Reihsner, erläuterte die vorgesehenen Vorkehrungen im Ortsbeirat: Das neue Abflussrohr mündet kurz hinter der Brücke in der Bombogener Straße in den Bach. Um die Hochwassergefahr zu minimieren, werde die Bachsohle unterhalb der Brücke um 50 Zentimeter vertieft und der Engpass vor dem Spielplatz verbreitert, erklärte Regh. Zusätzliche Entschärfung bringt nach Stadtrat-Ansicht ein neu anzulegender Polder im Dreieck Pfaffenbach/Steinigebach vor Lüxem: Dort entsteht als wasserwirtschaftlicher Ausgleich für das teils schützenswerte Feuchtgebiet am Weisrink ein 30 Zentimeter tiefer Polder, der als Rückzugsgebiet für Amphibien fungiert. Die Anregung von Matthias Schilling, zumindest stückweise diesen Polder zu vertiefen und ein dauerhaftes Feuchtgebiet zu schaffen, griffen Beirat und Regh auf. Technisch ist dies möglich, und die Frösche wird es freuen.

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