"Der Wein im Gesang"

TRITTENHEIM. Als Sohn eines Trittenheimer Winzers ist Klaus Basten, Bassbariton an der Bayerischen Staatsoper und Winzergeselle, nach wie vor regelmäßig an der Mosel.

 Die Arbeit eines Winzers, aber auch die Fröhlichkeit der Moselaner haben den aus Trittenheim stammenden Klaus Basten, Bassbariton an der Bayerischen Staatsoper und Winzergeselle, geprägt. Foto: Ursula Schmieder

Die Arbeit eines Winzers, aber auch die Fröhlichkeit der Moselaner haben den aus Trittenheim stammenden Klaus Basten, Bassbariton an der Bayerischen Staatsoper und Winzergeselle, geprägt. Foto: Ursula Schmieder

Wenn Klaus Basten das Lied "Im tiefen Keller sitzt ich hier" anstimmt, dann weiß er genau, wovon er da singt. Denn im Weinkeller fühlt sich der 42-Jährige ebenso wohl wie als Bassbariton an der Bayerischen Staatsoper. Schließlich stammt er aus einem alteingesessenen Trittenheimer Winzerbetrieb - mit Blick auf die Steillage der "Apotheke". Was ihn aber nicht daran hinderte, beruflich eine völlig andere Richtung einzuschlagen. Doch die Mosel und der Wein haben ihn fest im Griff, wie er heute weiß: "Obwohl man in der weiten Welt lebt, bleibt man doch mit den Wurzeln in der Heimat stecken." Denn kaum hatte er das Studium an der Musikhochschule erfolgreich abgeschlossen, sprich Musiklehrerdiplom und Konzertausbildung bereits in der Tasche, da drängte es ihn, noch eine Prüfung als Winzergeselle abzulegen. Er habe einfach den Nachweis haben wollen, dass er sich mit Weinbergs- und Kellereiarbeiten auskennt. Dass er auf Grund seiner Vorkenntnisse nicht eine komplette Lehrzeit durchlaufen musste, hatte seine Entscheidung natürlich beflügelt. Mittlerweile setzt Basten seine Doppelqualifikation ganz gezielt ein, indem er "Musikalische Weinproben" anbietet. Und das nicht etwa nur an der Mosel, an die es ihn einmal monatlich zieht, oder am Lebens- und Arbeitsort München, sondern bundesweit. Er werde sowohl für Bremen und Hamburg als für Mannheim oder Garmisch-Partenkirchen gebucht, freut sich Basten über die Resonanz, die ihn selbst überraschte. Denn das sei irgendwie so gewachsen, erinnert er sich an anfangs für Kunden des Weinguts Bastenhof organisierte Weinabende. Die damaligen Teilnehmer zeigten ihm dann unbewusst diesen Weg: "Das kam unheimlich gut an." Gegen eine Konkurrenz musste er sich nicht behaupten: "Mit meinen Musikalischen Weinproben bin ich in ein unbesetztes Terrain eingedrungen." Weil er häufig darauf angesprochen wurde, hat er einige Lieder - darunter "An der Mosel wächst ein Riesling" - inzwischen auf CD aufgenommen. Wovon er sicher nicht zu träumen gewagt hatte, als er sich seinen Eltern gegenüber mit dem Wunsch durchsetzte, Musik und Gesang zu studieren: "Das war was ganz Exotisches." Dann auch noch an der Bayerischen Staatsoper zu "landen", sei natürlich ein Traum für einen Sänger. An ein Vorbild im näheren Umfeld erinnert er sich nicht. Klassische Musik und Oper - das sei damals weit entfernt gewesen vom Alltag der Winzerfamilie. Erst in der Schule sei ihm "die Welt der Musik eröffnet" worden. Doch eines sei sicher mit ausschlaggebend gewesen für seine Freude am Singen und die spätere Berufswahl: "Wir haben immer viel gesungen zuhause - so einfach drauf los." Was er wohl auch am zweiten September tun wird, wenn er mit der ihm bereits angetrauten Mutter seines 15 Wochen alten Sohnes in Trittenheim vor den Traualtar tritt. Kontakt: www.derweinimgesang.de oder klausbasten@derweinimgesang.de oder Telefon 06507/2159.

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