Die 54 ist eine magische Zahl

BERNKASTEL-KUES. Das Ganztagsschul-Angebot in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues soll auf die weiterführenden Schulen ausgeweitet werden. Dafür wird die Werbetrommel gerührt.

430 Schüler besuchen derzeit die Hauptschule in Bernkastel-Kues. Wie viele es im kommenden Schuljahr sein werden, steht noch nicht fest. Fest im Raum steht jedoch eine andere Zahl: 54. So viele Anmeldungen von Kindern braucht die Schule, um den Status "Ganztagsschule" zu erreichen. Ein Teil der Grundlagenarbeit ist geleistet. Das Land hat seine Zustimmung, die auch mit Zuschüssen verbunden ist, gegeben. Der Verbandsgemeinderat Bernkastel-Kues hält im Etat für 2005 bereits Mittel bereit.Erste Befragung bestätigt das Interesse

Rektor Dieter Stuff und Konrektor Paul Schmitgen haben natürlich auch nicht ins Blaue geplant. Es ist bereits eine unverbindliche und anonyme Befragung der Eltern gelaufen. "Da hatten wir 79 Interessenten", berichtet Stuff. Nach den Weihnachtsferien sollen unter anderem die Elternsprecher der Klassen eingeladen werden. "Das sind gute Multiplikatoren", glaubt Stuff. Geworben werden soll außerdem in den Grundschulen. Innerhalb der Hauptschule ist eine so genannte Steuergruppe eingerichtet worden, der zehn Lehrerinnen und Lehrer angehören. Alle diese Anstrengungen haben ein Ziel: zum Stichtag 15. März über die notwendige Anzahl von Anmeldungen zu verfügen. "Wir gehen davon aus, dass der Bedarf da ist", sagt Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Mit der Ganztags-Grundschule in Bernkastel-Kues sei ein erster Schritt gemacht worden. Nun auch für eine weiterführende Schule ein solches Angebot zu schaffen, sei daher "konsequent und logisch". Hangert: "Geld ist vorhanden. Ich gehe davon aus, dass bis zum Schulanfang weitestgehend alles, was gebraucht wird, vorhanden ist." Die Hauptschule genieße einen hervorragenden Ruf, müsse sich aber weiter entwickeln. Der Versuch, zum laufenden Schuljahr eine Duale Oberschule einzurichten, sei leider gescheitert. Nun gehe es darum, mit dem Status einer Ganztagsschule den Bestand langfristig zu sichern. "Je stärker wir die Hauptschule machen, desto mehr Möglichkeiten gibt es, für alle Entwicklungen gewappnet zu sein", wirbt der Bürgermeister. "Wir können mehr Kinder erreichen, mehr Kindern helfen und sie individuell fördern. Der Vormittag reicht für einige Kinder nicht aus", sagt Dieter Stuff. Konrektor Paul Schmitgen glaubt, dass die Kollegen das Konzept mittragen. "Es herrscht eine Aufbruchstimmung", sagt er. "Wir versprechen uns viel davon. Wir kommen besser an die Schüler heran - und die Schüler besser an uns." Rektor Stuff ergänzt diese Ausführungen: "Die Schüler brauchen eine persönliche Beziehung zum Lehrer. Dann lernt es sich leichter." Die bisherigen Platzkapazitäten reichen laut Stuff allerdings nicht aus, um das Angebot umsetzen zu können: "Wir haben keine freien Räume. Es muss angebaut werden." Dieser Anbau soll den Speiseraum sowie Ruhe- beziehungsweise Aufenthaltsräume aufnehmen. Schließlich, so Bürgermeister Hangert, seien auch die Baracken, die in den 70er Jahren wegen des großen Schülerandrangs errichtet wurden, mittelfristig nicht mehr nutzbar.Land gibt Zuschuss von 302 500 Euro

Im Haushalt der VG stehen für die notwendigen Arbeiten 400 000 Euro zur Verfügung. Der Löwenanteil dieses Geldes (302 500 Euro) kommt vom Land, das die Einrichtung von Ganztagsschulen propagiert. Der Kreis wird sich mit 32 500 Euro beteiligen. Den Rest steuert die Verbandsgemeinde bei. Für das Betreuungsangebot am Nachmittag (schulische Förderung, Freizeitgestaltung) werden auch externe Kräfte benötigt. "Das Interesse ist bereits groß", freut sich Dieter Stuff. Zusätzlich weist Manfred Knob (Schulsachbearbeiter bei der VG) auf die Chance hin, dass die Schule zumindest mittelfristig in den "Genuss" eines Schulsozialarbeiters kommt.

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