Die Mali-Hilfe hat seit 1988 mit 3,2 Millionen Euro Projekte in dem westafrikanischen Land umgesetzt

Morbach/Longkamp · Bereits 16 Mal war Peter Brucker für die Mali-Hilfe in Afrika. Die Arbeit des Longkampers ist segensreich. Von ihr profitieren vor allem Kinder und werdende Mütter. Die Hilfe bleibt nicht unbemerkt. Selbst das malische Fernsehen berichtet darüber.

 Gute Freunde: Peter und Inge Brucker besuchen Lehrer und Kinder einer Partnerschule in Mali. Foto: Privat

Gute Freunde: Peter und Inge Brucker besuchen Lehrer und Kinder einer Partnerschule in Mali. Foto: Privat

Foto: (m_mo )

Hungern und dürsten muss im westafrikanischen Mali normalerweise niemand, obwohl der Boden nicht viel hergibt. Selbstverständlich ist das auf dem Kontinent nicht. Was für Peter Brucker, den Vorsitzenden der Mali-Hilfe, fast ebenso wichtig ist, weil es Konflikte verhindern kann: "Das Land ist liberal. Es gibt keine Probleme zwischen den Religionen", sagt der pensionierte Lehrer aus Longkamp.Eine große Liebe


Als der Verein "Mali-Hilfe" im Jahr 1993 gegründet wurde, hat sicher niemand daran gedacht, dass er solch ein Erfolgsmodell wird. Die Anfänge gehen sogar schon auf 1985 zurück. Damals entschlossen sich die Partnerschaftskomitees aus Morbach und Pont-sur-Yonne (Burgund/Frankreich) in Afrika zu helfen und Selbsthilfe-Projekte in Mali zu fördern. Seit 1995 ist auch Geraberg (Thüringen) mit dabei. Der Verein hat mittlerweile 260 Mitglieder in der Region und darüber hinaus. Doch ganz entscheidend ist die Zahl, die jetzt kommt: Mit etwa 3,2 Millionen Euro hat die Mali-Hilfe seit 1988 Projekte in Mali unterstützt. Mit dem Geld wurden und werden in erster Linie Wasseraufbereitungsanlagen, Schulen, Kindergärten, Entbindungsstationen und einfache Lehrerwohnungen gebaut. Meistens bewegen sich die Kosten für ein solches Projekt zwischen 40 000 und 50 000 Euro. Das Geld komme ohne Umwege an, versichert Peter Brucker. Absolut vertrauenswürdige Kontaktpersonen in Mali garantierten dies.

Wichtig dabei: Der Staat Mali trägt einen Eigenanteil von zehn bis 15 Prozent. Er habe aber keinen Zugriff auf die Konten, sagt Brucker. Er macht sich regelmäßig selbst ein Bild davon, was mit dem Geld geschieht. 16 Mal war er seit 1988 vor Ort, hat mittlerweile sogar eine Wohnung in Mali. Ehefrau Inge war seit 2007 ein paar Mal mit, auch bei der aktuellen Tour. "Als ich das erste Mal da war, habe ich gedacht, wie kann man so leben. Heute sage ich: Respekt, dass man so leben kann." Zwei Sätze, die viel über das Land und die Menschen aussagen. "Wir haben noch nie so viele fröhliche Menschen getroffen", betonen Peter und Inge Brucker. Glücklicherweise habe die große Ebola-Epidemie vor wenigen Monaten Mali weitgehend verschont. Die Hilfe aus Deutschland ist nicht unbemerkt geblieben. Wenn Peter Brucker unterwegs ist, schaut auch schon einmal das malische Fernsehen zu. Wo immer Brucker auftaucht, läuft das gesamte Dorf zusammen und drückt seine Dankbarkeit aus.

Noch einmal zurück zum Geld: Die Mali-Hilfe speist die Projekte aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und dem Erlös von Wohltätigkeitsveranstaltungen. Das reicht aber natürlich nicht für eine solch gewaltige Summe. Hier tritt das Bundesministerium für Entwicklungszusammenarbeit auf den Plan. Es gibt, so Peter Brucker, zu den meisten Projekten einen Zuschuss von bis zu 75 Prozent.

Der Mann aus Longkamp, der sich gerne auch mal landestypisch anzieht, wird noch öfter nach Mali reisen. Wenn das Fernweh zu groß wird, muss er nur ein paar Meter gehen - ins Mali-Haus in Longkamp, das er auch gerne für Besucher öffnet.

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