Die Mauer im Bernkastel-Kueser Stiftsweg kommt nicht weg

Bernkastel-Kues · Warum bleibt die Mauer im Kueser Stiftsweg stehen, fragt Gerhard Lenssen. Sie hindere doch nur und habe ihre frühere Funktion als Abgrenzung des Stiftsgartens längst verloren. Die Antwort wird ihm nicht gefallen.

 Im Stiftsweg wird gearbeitet. Die Mauer (links) bleibt erhalten, obwohl es Stimmen für ihren Abriss gibt. TV-Foto: Klaus Kimmling

Im Stiftsweg wird gearbeitet. Die Mauer (links) bleibt erhalten, obwohl es Stimmen für ihren Abriss gibt. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (m_mo )

Bernkastel-Kues. Der etwa 230 Meter lange Stiftsweg in Kues ist in erster Linie Anfahrtsweg zum Altenheim St. Nikolaus und zum sogenannten Legoland, in dem ältere Menschen leben. Eine Durchgangsstraße ist er nicht, denn hinter dem Altenheim geht es nicht weiter. Gelitten, so Robert Kranz (Ingenieurbüro Garth), hat im Laufe der Jahre vor allem der Bürgersteig, auf dem viele Senioren, teilweise mit Rollator oder Rollstuhl, unterwegs sind, um zu den umliegenden Geschäften zu kommen.
Deshalb wird die Straße, inklusive Bürgersteig, seit vergangener Woche saniert. Auch der sogenannte Planterreweg wird neu hergerichtet. Er verläuft hinter einer Mauer, die sich auf der einen Seite des Stiftsweges entlang zieht. Diese Mauer trennte einmal das Gelände des Cusanusstifts von der Außenwelt ab. "Früher schützte sie den Stiftsgarten, heute behindert sie nur die zahlreichen Menschen, die dort wohnen und arbeiten", sagt Gerhard Lenssen.
Mauern dieser Art finde man massenhaft in den Weinbergen. Die im Stiftsweg habe ihren ursprünglichen Charakter längst verloren. "Vielleicht kann man sich darauf einigen am Anfang des Stiftsweges ein circa drei Meter langes Mauerstück stehen zu lassen. Dann sehen es auch alle Besucher des Stifts, und aus dem hässlichen Entlein ist eine wunderschöne Prinzessin geworden."
Lenssen geht davon aus, dass das Bauwerk denkmalgeschützt ist. Das ist es aber nicht, stellt Robert Kranz fest. Trotzdem bleibt die Mauer stehen.
Kranz nennt den Grund: Der Verwaltungsrat des St. Nikolaus-Hospitals, auf dessen Gelände die Mauer steht, hat einen Abriss mehrfach abgelehnt. Dafür gebe es keine Notwendigkeit. Stadt, Polizei und Rettungskräfte hatten ihn befürwortet. "Wir haben es versucht, der Verwaltungsrat hat es abgelehnt", stellt Stadtbürgermeister Wolfgang Port lapidar fest.
Die Arbeiten im Stiftsweg werden drei Monate in Anspruch nehmen, teilt Robert Kranz mit. Die Kosten belaufen sich auf etwa 290 000 Euro. cb

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