Dr. Rosemarie Cordie: Große, rote Tüte

Im Mai 1954 geboren, wurde ich im April 1960, damals noch nach Ostern, in der Volksschule in Rodt (heute Gemeinde Zemmer, Kreis Trier Saarburg) eingeschult. Die Schule, wie üblich ein Gebäude aus Buntsandstein, bestand aus zwei Klassen (1. bis 4. und 5. bis 8. Schuljahr). Ich war ein so genanntes Kann-Kind. Endlich würde ich Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Meine Mitschüler waren mir bekannt, die Lehrer auch und dennoch: Ich war aufgeregt und neugierig, gleichzeitig hatte ich ein flaues Gefühl im Magen, bedingt durch vage Vorstellungen über den ungewissen Tagesablauf. In Erinnerung blieb mir bis heute meine rote, glänzende Schultüte, bis zur Mitte mit Papier ausgestopft, obendrauf Süßigkeiten und mein lederner Ranzen mit Schiefertafel, Griffeln und Schwammtüchern. Rückblickend muss ich sagen, es war eine wunderschöne Zeit, die Schule machte Spaß, nie war ich Druck ausgesetzt. *Dr. Rosemarie Cordie ist Leiterin des Archäologieparks Vicus Belginum in Morbach.

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