Ein Feuerwehrhaus für alle

KLEINICH. (urs) Was im Kirchspiel seit Jahren praktiziert wird, soll auch nach außen hin sichtbar werden. Die vier Wehren wollen ein gemeinsames Feuerwehrhaus bauen – ein Modell-Projekt, das bevorzugt bezuschusst werden könnte.

Das Fundament trägt seit Jahren. Im Kirchspiel arbeiten die Wehren schon lange Hand in Hand. Doch künftig wollen sie das sogar von einem Ort aus tun, dem in ihrer Zentral-Gemeinde Kleinich geplanten gemeinsamen Feuerwehrhaus. Das Gebäude, eine Investition von rund 350 000 Euro, hat Modellcharakter. Denn solche ortsübergreifenden Kooperationen wären auch in anderen Dörfern denkbar. Daher könnte mit dem Neubau in direkter Nachbarschaft des Kindergartens eventuell schneller als erhofft begonnen werden. Der Zuschuss wurde zwar erst im Januar 2004 beantragt, sagt Erich Klassen von der Verbandsgemeindeverwaltung Bernkastel-Kues. Doch sollte das Ministerium das Vorhaben als Pilot-Projekt einstufen, könnte Kleinich früher in die Förderung kommen - also nicht erst nach den derzeit üblichen vier bis sechs Jahren. Die Idee ist laut Klassen aus den einzelnen Ortsbezirken selbst gekommen: "Der Trend geht ja heute hin zur Zentralisierung". Das passende Grundstück habe die Gemeinde Kleinich zur Verfügung gestellt.Kooperation funktioniert schon seit langen Jahren

Sollte es ernst werden mit dem gemeinsamen Feuerwehrhaus, wird dieses in absehbarer Zukunft vier Wehren ein Dach über dem Kopf bieten - Kleinich-Thalkleinich, Götzeroth-Ilsbach, Pilmeroth-Emmeroth und Fronhofen. Während diese bisher alle einen eigenen Raum unterhalten, verfügt Oberkleinich über keine eigene Wehr mehr. Nach Ansicht des Kleinicher Ortsbürgermeisters Burkhard Born birgt der Zusammenschluss Einsparpotentiale. So müsse nicht mehr in jedem Ort eine Wehr vorgehalten werden. "Dann gibt es nur noch eine Wehr, und wenn ein Einsatz ist, fahren alle zusammen hin." Derzeit verfüge zwar jede der Wehren noch über eine relativ gute Stärke. Aber tagsüber sei es oft schwierig, genügend Leute zusammen zu bekommen. Daher war die Initiative auch von den Wehren selbst ausgegangen, wie Frank Weber erzählt, der Wehrführer von Kleinich-Thalkleinich. Die Idee sei gewesen, "wenn wir alle zusammen raus fahren, mit einem Fahrzeug, bekommen wir noch eine gute Truppe zusammen." Außerdem verfüge derzeit nur eine Wehr über ein wasserführendes Fahrzeug. Die anderen drei Wehren rücken mit einem Anhänger für Wasser aus. Daher könne künftig auch effektiver gelöscht werden. Zumal die Kleinicher Wehr auch Atemschutzgeräte in ihrem Fahrzeug vorhalte. Das Miteinander der Wehren ist laut Weber nicht neu. Abgesehen von sechs gemeinsamen Übungen pro Jahre, helfe schon heute im Falle eines Einsatzes jede Wehr einer anderen aus. Weber: "Wir kooperieren bestimmt schon seit acht oder neun Jahren und das funktioniert auch."

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