Ein Weg aus den Miesen

Seit zehn Jahren bietet die Verbraucherinsolvenz überschuldeten Menschen eine Alternative für einen Neuanfang. In Wittlich wird die Schuldner-Beratung immer häufiger wahrgenommen. Zusätzlich gibt es bald einen Gesprächskreis für Betroffene.

Wittlich. (red) Deutschlandweit sind ca. 6,9 Millionen Menschen überschuldet. Laut Schuldenkompass der Schufa haben in den vergangenen 10 Jahren 500.000 Privatpersonen das Verbraucherinsolvenzverfahren in Anspruch genommen. Betroffen sind davon jedoch weit mehr Menschen, wenn man bedenkt, dass unter den Schulden des Haushaltsvorstandes meist die gesamte Familie leidet. 75% der Ratsuchenden, die zur Schuldnerberatung des Caritasverbandes in Wittlich kommen, haben Kinder unter 16 Jahren und berichten häufig, wie sehr diese darunter leiden, dass nie Geld da ist. Oft gelingt es den Betroffenen nur mühsam, den Lebensunterhalt der Familie zu sichern. Besonders dann, wenn von dem wenigen Geld noch Raten an verschiedene Gläubiger gezahlt werden.

"Wir verzeichnen konstant hohe Zuläufe. Im Jahr 2009 haben sich bisher 100 Menschen zur Beratung angemeldet. Aufgrund der Wirtschaftskrise und den damit verbundenen schwierigeren Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt ist ein weiterer Anstieg des Beratungsbedarfes zu erwarten" sagt Katja Fehmer von der Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle des Caritasverbandes Wittlich. Fast immer ist das Verbraucherinsolvenzverfahren der einzige Ausweg aus der finanziellen Misere. Meist sind die Ratsuchenden erleichtert, wenn sie von dieser Möglichkeit erfahren, da sie ihre Situation vorher häufig als ausweglos empfunden haben. Um Hemmungen abzubauen und zu informieren, gibt es ab dem 26. August einen regelmäßigen Gesprächskreis.

Weitere Infos unter Telefon 06531/966015.

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