Eine halbe Million Euro für Leiterwagen mit Knick

Starkenburg · Die 60 Feuerwehr-Mitglieder aus Traben-Trarbach können sich freuen: Einstimmig votierte der Verbandsgemeinderat Traben-Trarbach für die Anschaffung eines Teleskopgelenkmastfahrzeugs, das immerhin einen stolzen Preis von gut einer halben Millionen Euro hat.

Starkenburg. "Ein Einsatzfahrzeug, wie es die Brandhelfer aus Traben-Trarbach in wohl neun Monaten bekommen, gibt es so nicht an der Mosel. Eins ist in Morbach", freute sich Martin Stadtfeld, Wehrleiter der VG, als der Beschluss für den Kauf des Wagens dingfest gemacht wurde. Gemeinsam mit der Verwaltung habe man sich schon vor drei Jahren mit dem Thema befasst, was nach dem veralteten Drehleiterwagen kommen sollte. "Dieser stammt aus Mitte der 70er Jahre und entspricht somit längst nicht mehr dem technischen Standard."
Das wird sich bald ändern: "TGM 23/12" lautet die offizielle Bezeichnung für das Teleskopgelenkmastfahrzeug, das die Helfer sich ausgeguckt haben. Gebaut wird das Fahrgestell in Wörth, dann geht es per Schiff nach Finnland, wo die Firma den Teleskopmast anfertigt, um dann weiter in die Schweiz zu wandern. Dort bekommt der Wagen den Aufbau, in dem Gerätschaften und andere Feuerwehrutensilien verstaut werden. Von den 518 840 Euro Fahrzeugkosten und knapp über 8000 Euro für die Ausstattung wird ein Teil vom Land mit 222 000 Euro bezuschusst und der Kreis wird sich mit 58 300 Euro an dem Wagen beteiligen.
286 PS hat der TGM, der als Besonderheit nicht nur die 32 Meter lange Leiter geradeaus ausfahren kann, sondern auch über Mauern hinweg. "Mit dieser Knickfunktion können wir beispielsweise auch Menschen aus der Mosel retten oder eben über Hindernisse gut vier Meter tief runterfahren", so Stadtfeld. Es sei ein multifunktionaler Wagen, mit dem die Wehr in der Lage sei, sowohl Brände zu bekämpfen, Menschen mit dem Korb zu retten als auch technische Hilfe zu leisten. Während der Wartezeit gäbe es jetzt schon einmal etwa drei Monate "Trockenunterricht" anhand von Folien. "Acht Tage werden wir dann vor Ort intensiv geschult", erläutert der Wehrführer. Dann sei man für die nächsten 25 bis 30 Jahre bestens aufgestellt. jo

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