Eine Investition in Fitness und Geselligkeit

KINHEIM. Die Turnhalle der Gemeinde Kinheim ist in die Jahre gekommen. Fünf Jahrzehnte diente sie der Körperertüchtigung und als Veranstaltungsort für gesellige Veranstaltungen. Eine Sanierung war überfällig. Jetzt wird die Halle sogar erweitert. Die Kosten betragen über eine halbe Million Euro.

Kinheim-Kindel ist ein sportliches Dorf. Aktive des in der Region bekannten Turn- und Sportvereins (Tus) Kinheim sind bei Wettkämpfen und auf Turnfesten stets erfolgreich. Vor 50 Jahren baute die Gemeinde vor allem für ihre begeisterten Sportler eine Turnhalle, die heute außerdem von der Grundschule und dem Kindergarten genutzt wird. Jugend- und Seniorenturnen, Aerobic und Gymnastik - fast jeden Abendtreiben dort die Kinheimer Sport. Vor etwa drei Jahren stand der Gemeinderat des 850-Einwohner-Dorfs vor der Alternative: die bestehende Halle sanieren oder in Kinheim-Kindel neben dem Sportplatz eine komplett neue Halle bauen. Die Gemeinde entschied sich für die "kleine Lösung" - auch aus Kostengründen. Dennoch kostet das Projekt "Umbau und Erweiterung der Turnhalle Kinheim" 542 000 Euro. Viel Geld für die Gemeinde, die wegen fehlender Mittel ihren Anteil ganz über Kredite finanzieren muss. Das sind 223 800 Euro, 211 000 Euro zahlt das Land aus dem Investitionsstock, und der Kreis gibt einen Zuschuss von knapp 53 000 Euro. Mit 54 000 Euro sind Eigenleistungen der Ortsvereine im Finanzierungsplan ausgewiesen. VG-Bürgermeister Otto Maria Bastgen, der das Projekt zusammen mit dem damaligen Ortsbürgermeister Willy Mathy vorantrieb, freut sich, dass von der ersten Planung bis zum Baubeginn nur relativ wenig Zeit verging: Bastgen: "Wir hatten die Bewilligungsbescheide schneller als wir dachten."Ortsvereine erbringen Eigenleistung

Der Turn- und Sportverein, die Winzerkapelle, die Freiwillige Feuerwehr und die Dorfjugend, sie alle wollen ihren Beitrag leisten, so Ortsbürgermeister Günter Jacoby. Für die Abbrucharbeiten im Außenbereich, die im Dezember begannen, hat es bereits zwei Arbeitseinsätze gegeben, der nächste ist am kommenden Samstag. Ein eigens dafür gebildeter Arbeitskreis kümmert sich um die Organisation. Damit die beliebte Kinheimer Kappensitzung wie gewohnt in der Halle stattfinden kann, wird kurzzeitig eine Baupause eingelegt. Danach geht es aber mit vollem Einsatz weiter, damit die neue, größere und schönere Halle zur Kappensitzung 2006 fertig ist.142 Quadratmeter mehr Nutzfläche

Insgesamt wird das Gebäude um 142 Quadratmeter Nutzfläche erweitert. Das wird durch einen sechs Meter langen Vorbau zur Moselseite hin erreicht, in dem Geräte untergebracht werden können. Dieser Raum kann aber auch als Bewirtungszone genutzt werden. Bislang waren die Stühle und Turngeräte im Erdgeschoss und auf dem Speicher untergebracht. Sie mussten bei jeder Veranstaltung mühsam nach oben oder unten transportiert werden. Bei Hochwasser mussten sie teilweise gar in Privaträume gestellt werden. Vor der Halle wird auf der rechten Seite ein Treppenhaus angebaut. Dort ist auch eine Behindertentoilette integriert. Die bestehenden Sanitärräume werden ebenfalls saniert und teilweise erneuert. Rund 200 Personen finden inklusive Tische Platz in der Halle. Laut Architekt Werner Simon aus Kinderbeuern werden die Unterhaltungskosten der neuen Halle geringer sein als die der alten. Wegen der besseren Isolierung können die Heizkosten verringert werden. Vorgesehen sind ferner Vorrichtungen zur Schallreduzierung an den vorhandenen Giebelwänden. Die Gemeinde erhält aus Gründen der Gleichbehandlung jährlich 4000 Euro von der Verbandsgemeinde. Die Hallen in Reil, Kröv und Kinderbeuern gehören der Verbandsgemeinde, die Kosten für die jeweilige Ortsgemeinde sind dort entsprechend geringer. Ortsbürgermeister Jacoby hofft, dass sich die Verbandsgemeinde zusätzlich an den Baukosten beteiligt, was den Gemeindeanteil verringern würde. Dazu will er in Kürze einen Antrag stellen.

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