Eine Straße, die verführt: Weinfest der Mittelmosel (Fotos)

Bernkastel-Kues · Beim Weinfest der Mittelmosel kann man sich auf Erkundungstour durch die berühmtesten Weinlagen machen.

 Höhepunkt am Freitagabend: der Einzug der Mosella. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Höhepunkt am Freitagabend: der Einzug der Mosella. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Foto: (m_mo )

Bernkastel-Kues Die Deutsche Weinstraße ist 85 Kilometer lang. Die Weinstraße in Bernkastel-Kues ist mit 250 Metern deutlich kürzer, dafür aber, die Pfälzer mögen es verzeihen, viel verführerischer. Verführerisch für Menschen, die einen guten Tropfen schätzen. Die ganze Mittelmosel ist dort vertreten, Weine aus den berühmtesten Lagen werden ausgeschenkt. Wollte man alle probieren, müsste das Weinfest der Mittelmosel nicht fünf Tage sondern fünf Wochen dauern. Auch wenn es mal drei Stunden regnet, wie am frühen Samstagabend - man muss schon Geduld aufbringen, um in dem Gedränge der vielen Weinfreunde einen Platz an einer Weintheke zu ergattern.

Dann kann es sein, dass man von einer Weinkönigin bedient wird. Wie am Stand der Gemeinde Brauneberg, wo Ortsweinkönigin Celine Fleury den Rebensaft ausschenkt. Am Andeler Stand sind zwei Moselblümchen, Pia Sehnem und Ilse Pick in ihrer bunten Moseltracht unermüdlich dabei, den Weindurst der Gäste zu löschen. Einer ist Oberstaatsanwalt a.D. Helmut Ritter aus Köln, der mit sieben Freunden seit 1969 jedes Jahr das Weinfest der Superlative besucht. Am Abend wird das Gedränge noch dichter. Viele Tausend Menschen erleben das einzigartige Feuerwerksspektakel.

Auf der anderen Moselseite, am Kueser Moselufer, sieht man ebenfalls fesche Damen, viele aber in bayrische Dirndln gekleidet. Der riesige Vergnügungspark, früher sagte man Rummelplatz, bringt zusätzlich einen Hauch von Oktoberfest an die Mosel. Aus den Boxen dröhnen Schlager wie "Komm hol' das Lasso raus", während sich Wagemutige in einer Riesenschaukel kopfüber 25 Meter in die Höhe katapultieren lassen. Gaudi pur.

Aber das Weinfest, zu dem laut Angaben der Polizei bis Sonntagabend trotz des teilweise durchwachsenen Wetters, nicht weniger Besucher kamen als in den Vorjahren, wird diesmal - wegen der allgemeinen Anschlagsgefahr - besonders abgesichert. An beiden Eingängen zur Weinstraße hat die Stadt jeweils zwei sechs Meter lange mit Sand gefüllte Container platziert und vor der Gasse zum Marktplatz stehen zwei schwere Traktoren. Und was auffällt: Mehr Polizeibeamte und private Sicherheitskräfte sind unterwegs.
Gestern Abend meldete die Polizei Bernkastel-Kues: "Keine besonderen Vorkommnisse. Es war bis jetzt erstaunlich ruhig."

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