Einen Schoppen in Ehren...

KRÖV. Die gute Nachricht für alle Weingenießer: Wein ist gesund. Die schlechte: Mehr als ein Viertelliter pro Tag sollte es aber nicht sein. Das sagt "Fernsehdoktor" Günter Gerhardt, der in Kröv zum Thema "Wein und Gesundheit" referierte.

"Bewegen Sie sich viel, ernähren Sie sich richtig, entspannen Sie sich immer mal wieder, und zur Belohnung des Tages gönnen Sie sich ein Glas Wein." Viel mehr braucht es nach Ansicht von Dr. Günter Gerhardt nicht, um gesund alt zu werden. Der aus zahlreichen Fernseh- und Radiosendungen des ZDF, von 3sat und Südwestrundfunk bekannte "Fernsehdoc", der auf Einladung der SPD-Kreistagsfraktion in der Weinbrunnenhalle Kröver Nacktarsch über die gesundheitlichen Aspekte des vergorenen Rebensaftes referierte, plädiert für einen mäßigen und regelmäßigen Weingenuss, wenn keine Gesundheitsrisiken wie zum Beispiel eine Lebererkrankung dagegen sprechen. Die Zuhörer, zumeist älteren Semesters, vernahmen es mit Wohlwollen, ist doch an der Mosel schließlich ein gutes Glas Wein ein Stück Lebensqualität. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, die die Thesen von Gerhardt bestätigen. Gerhardt hat viele davon gelesen und die Ergebnisse in seinem Vortrag auf anschauliche und verständliche Weise erläutert. Demnach hat Wein vielfältige positive Wirkungen auf Geist und Körper. Dabei ist es egal, ob man Rot- oder Weißwein trinkt. Dass vor allem dem Rotwein die gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt werde, sei eine "französische Erfindung", um den Bordeauxwein-Absatz anzukurbeln. Aber, so Gerhardt, es komme stets auf die Menge an. Schon Paracelsus habe gewusst: "Die Dosis macht das Gift." Wein regt die Verdauungssäfte an, ist Appetit anregend, er verbessert die Fließeigenschaften des Blutes, erweitert die Herzkranzgefäße und fördert das Atemzugsvolumen. Ferner kann er einer Übersäuerung des Körpers entgegenwirken. Wein ist aber kein Allheilmittel, sondern muss in Kombination mit anderen Ess- und Lebensgewohnheiten gesehen werden. Viele Menschen schlingen das Essen viel zu schnell runter, sagte Gerhardt. Man solle besser "schmausen", sprich bewusster schmecken und gut kauen. Eine Volkskrankheit unserer Tage ist, so Gerhardt, die Arthrose. Alkohol könne die Knochendichte positiv beeinflussen, wichtiger sei aber die Bewegung, um dieser Krankheit zu begegnen. Wissenschaftlich bewiesen ist ferner, dass Wein den Stoffwechsel anregt, die Wundheilung und die Durchblutung fördert. Doch Vorsicht: Wer zu viel Wein trinkt, bekommt zwar ein rosiges Gesicht, was zunächst auf ein gesundes Aussehen deutet, bei besonders viel Alkoholkonsum kriegt der Trinker aber die berühmte Säufernase. Letztlich stärkt Wein das Immunsystem. Statistisch belegt ist, dass regelmäßige Weintrinker sich bei ihrem Arbeitgeber weniger oft krankmelden. Das kann aber auch, so Gerhardt, daran liegen, dass Weintrinker in der Regel lebensfroher sind und optimistischer durchs Leben gehen. Verbandsbürgermeister Otto Maria Bastgen, der sich ebenso wie SPD-Kreischef Günter Rösch für den interessanten und kurzweiligen Vortrag bedankte, hat indessen eine ganz eigene Sicht zum Thema. Bastgen: "Weil während der Sitzungen des Kröver Verbandsgemeinde- und Ortsgemeinderates Wein getrunken wird, werden nur gute Beschlüsse gefasst."

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