Einig im Kampf gegen die Säue

Die Jagd auf Wildschweine war Thema der Jahresversammlung des Bernkastel-Wittlicher Bauern- und Winzerverbands. Mehr als 100 Landwirte, Winzer und Ehrengäste waren dazu nach Wittlich gekommen.

Wittlich. Wildschweine gehören zur Strecke gebracht. Das war die einhellige Meinung bei der Jahresversammlung des Kreisbauern- und Winzerverbands in Wittlich. Wie die Dezimierung des Bestands zu bewerkstelligen ist, war den mehr als 100 Teilnehmern ebenfalls klar: "Jagen, jagen, jagen."

Diese Auffassung vertrat auch Landwirtschaftsminister Hendrik Hering, der eigentlich nach Wittlich gekommen war, um über das Thema "Verlässliche Politik für die Landwirtschaft" zu sprechen. Und der vonseiten der Landwirtschaft in Gestalt des Präsidenten des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Leo Blum, für seine Politik sogar gelobt wurde. Und das, obwohl es Sozialdemokraten bei der eher als konservativ bekannten Berufsgruppe der Bauern und Winzer nicht immer einfach haben.

Hering scheute sich nicht, dem Publikum auch klare Worte mit auf den Weg zu geben. Er rief dazu auf, bei der Vergabe von Jagden nicht allein auf das höchste Angebot zu achten. Ein konsequent jagender Jäger sei wichtiger als "ein Mal im Jahr 100 Euro für den Kindergarten", sagte der Minister. Er sagte dies wohl wissend, dass Landwirte und Winzer als Landbesitzer meist ein gewichtiges Wort in den Jagdvorständen mitzureden haben.

Sekt-Präsent soll Stimmung heben



Hering warb in seinem Referat dafür, den Wandel in der Landwirtschaft anzunehmen und aktiv mitzugestalten. So sei die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe innerhalb von 25 Jahren um 60 Prozent auf 2150 gesunken. Heute sei es so, dass 70 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche von zehn Prozent der Betriebe bewirtschaftet werden.

Kreisbauernverbandschef Manfred Zelder stellte derweil klar, dass der Bernkastel-Wittlicher Bauernverband gegen den Milchlieferstreik und die Blockierung der Molkereien gewesen sei. Zudem müsse akzeptiert werden, dass das Ende der Milchquote komme.

Seinem Stellvertreter Hubertus Klein kam in diesem Jahr wieder das Schlusswort zu. Verbunden damit ist jeweils ein humorvolles Präsent. Nach der Winzer-Ohrmarke im Vorjahr gab es in Wittlich nun einen speziellen Sekt. Der ist versehen mit dem Sinnspruch "2009 wird ein Problem, wenn wir nur Probleme seh'n. Es ist der Mosel-Riesling-Sekt, der den Optimismus weckt."

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