Einmalig im Land: Jugendclub Pünderich feiert 40. Geburtstag

Pünderich · Der Jugendclub Pünderich (JCP) besteht seit 40 Jahren ununterbrochen, wird von den Jugendlichen eigenverantwortlich geführt und hat im Dorf sowie darüber hinaus höchstes Ansehen. In den 80er Jahren holte der Club sogar die Kölner Kultband BAP an die Mosel.

 Karl-Heinz Simon, heute Bürgermeister der VG Zell, gründete zusammen mit anderen Jugendlichen vor 40 Jahren den Jugendclub Pünderich. Neben ihm die aktuelle Vorsitzende Lisa Christ.

Karl-Heinz Simon, heute Bürgermeister der VG Zell, gründete zusammen mit anderen Jugendlichen vor 40 Jahren den Jugendclub Pünderich. Neben ihm die aktuelle Vorsitzende Lisa Christ.

Foto: Winfried Simon

Karl-Heinz Simon war anzusehen, wie stolz er ist. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zell, 58 Jahre alt, hat vor 40 Jahren, also als 18-Jähriger, die Initiative ergriffen und zusammen mit anderen Mitstreitern den JCP gegründet. Bei der dreitägigen Feier zum 40. Geburtstag des Vereins mit Musik und Unterhaltung, sagte Simon: "Es ist toll, was aufgebaut wurde und welche großartige Gemeinschaft entstanden ist. Mitte und Ende der 70er Jahre wurden viele solcher Clubs im Land gegründet, von allen existiert aber nur noch der JCP."

Simon war viele Jahre Vorsitzender des Vereins, der heute 270 Mitglieder aus zahlreichen Orten zählt. 18 Vorsitzende hat es seitdem gegeben, aktuell führt Lisa Christ aus Burg mit dem 13-köpfigen Vorstand den Verein.
Der JCP ist bei allen Höhen und Tiefen nicht nur zusammengeblieben, er hat auch Bemerkenswertes geleistet. Unvergessen sind die Konzerte mit der Kölner Kultband BAP in der Zeller Sporthalle, der Klaus-Lage-Band und Fools Garden im Pündericher Festzelt. Um die seinerzeit schon berühmte Band BAP zu einem Auftritt an der Mosel zu bewegen, sammelte der Verein in Pünderich und Umgebung über 2000 Unterschriften, was Sänger Wolfgang Niedecken stark beeindruckte.

Nur Udo Lindenberg mit Band konnte der JCP in den 80er Jahren nicht an die Mosel holen. Lindenberg verlangte seinerzeit eine Gage von 100000 Mark. Simon: "Das war uns dann doch zu riskant."

Aber nicht nur diese spektakulären Veranstaltungen waren und sind es, die den Club für viele Jugendliche so attraktiv macht. Er organisiert kleine Konzerte mit noch unbekannten Bands, veranstaltet Fastnachts- und Silvesterpartys, den Grittchesball nach der Weinlese, führt Filme vor, lädt zum Zeltlager ein, richtet Fußballturniere aus und engagiert ich seit vielen Jahren bei der Bolivien-Kleidersammlung des Bistums Trier.

Viel Geld konnte der Club einnehmen, das unter anderem mehrmals in den Umbau und Erweiterung des Clubhauses investiert wurde. Zuletzt baute der Club auf der Vereinswiese ein Gartenhaus mit Grillplatz. Vor allem die jüngsten Mitglieder des Vereins lernten dabei, selbst Hand anzulegen. Ob beim Pflastern, Streichen oder Errichten der Holzkonstruktion - für viele waren es die ersten handwerklichen Erfahrungen. Dabei wuchs auch die Gemeinschaft unter den Jugendlichen der unterschiedlichen Altersgruppen.

Und was ist das Geheimnis des Zusammenhalts?, fragen wir den Ehrenvorsitzenden Karl-Heinz Simon. Er sagt: "Schon die unter 18-Jährigen werden als Jugendvertreter an die Vorstandsarbeit herangeführt, außerdem sind auch Erwachsene eingebunden. Und schließlich wird die Eigenverantwortung groß geschrieben."

Der Vorstand besteht nicht nur aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen, es gibt auch zwei Elternvertreter, ein Gemeinderatsmitglied und ein Vertreter der Pfarrgemeinde.

In all den Jahren hat der JCP mehr als 25000 Euro gespendet - unter anderem an die Aktion Sorgenkind, für den Bau eines Bolzplatzes am Pündericher Moselufer oder für den örtlichen Kindergarten.

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