Ende des Jahres soll Photovoltaik-Anlage ans Netz gehen

Neumagen-Dhron · Wie kann man eine brachliegende Fläche und eine ehemalige Bauschuttdeponie sinnvoll nutzen? Die Gemeinde Neumagen-Dhron glaubt, dafür eine saubere Lösung gefunden zu haben: Zusammen mit der Firma Wacht soll im Gebiet Auf`m Maart eine Photovoltaikanlage gebaut werden. Morgen berät der Verbandsgemeinderat darüber.

Neumagen-Dhron. "Die Frage heute ist doch, was will man als Gemeinde? Will man regenerative Energien realisieren oder nur drüber reden?" Willi Herres, Ortschef von Neumagen-Dhron, setzt auf die Zukunft mit natürlichem Strom: Schon Ende dieses Jahres soll eine große Photovoltaikanlage in Betrieb genommen werden.
Im Bereich der Moselrandhöhen, etwa eineinhalb Kilometer südöstlich der Ortslage, befindet sich das Gelände. Hierbei handelt es sich teils um die ehemalige Bauschuttdeponie der einstigen Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron. "Zudem wurde hier eine alte Kiesgrube der Firma Wacht aufgefüllt und renaturiert. Der vordere Hang zur Mosel ist ein Ökobereich", erläutert Herres. Von den insgesamt fünf Hektar, auf denen die Anlage zur Energiegewinnung stehen soll, sind 1,5 Hektar im Besitz der Gemeinde und die anderen 2,5 Hektar gehören der Firma Wacht.
"Es ist ein optimales Gebiet mit hoher Sonneneinstrahlung und vor allem stört es landschaftlich nicht, da es hoch gelegen ist. Als Netzbetreiber kann hier problemlos eine Anbindung an die 20 000-Watt-Anlage der RWE erfolgen, ohne dass eine neue große Trassenführung erstellt werden muss." Betreiber der Anlage wird ein Konsortium, das bis jetzt aus der Firma Wacht und der Gemeinde Neumagen-Dhron besteht. Herres: "Wir sind in Gesprächen mit weiteren Interessenten." 2,8 Millionen Euro kostet das Unterfangen.
Diplom-Geografin Katharina Schäfer vom Bürgerservice Trier ist Projektleiterin Photovoltaik und erläutert die Planungen: "Die insgesamt fünf Hektar werden mit Modulen überplant, deren Nennleistung bei voraussichtlich insgesamt 2,7 Megawatt liegt. Die Solarmodule haben eine Leistung zwischen 240 und 250 Watt. Im Detail können wir erst nach der Vermessung des Geländes sagen, wie viele es letztlich werden. Denn entsprechend der Topografie müssen die Modulreihen genau angepasst werden, um einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu erzielen." Ginge es nach der Gemeinde und der beteiligten Firma Wacht, wäre das Projekt längst schon realisiert. Aber: "Das Genehmigungsverfahren zieht und zieht sich in die Länge", so Dietmar Hein, Projektleiter für dieses Objekt bei der Firma Wacht. Auch Herres sieht das Problem der langatmigen Genehmigungswege mit gemischten Gefühlen: "2012 hatten wir den Beschluss für die Anlage. Seitdem geht es durch alle Instanzen. Aber mit jedem Tag, der vergeht, verlieren wir bares Geld, denn die Einspeisevergütung wird immer weniger."
Am morgigen Mittwoch befasst sich auch der Verbandsgemeinderat Bernkastel-Kues in seiner Sitzung mit diesem Thema: Die Planbilligung Fortschreibung des Flächennutzungsplanes hierfür muss beraten und verabschiedet werden.Extra für Kinder

Das Wort Photovoltaik ist ein zusammengesetztes Wort: Es besteht aus dem griechischen Wort für Licht und dem Namen des Physikers Alessandro Volta. Mit diesem Ausdruck wird die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie bezeichnet. Wenn man eine Solaranlage genau betrachtet, dann sieht man hier verschiedene kleine "Platten", die aneinandergereiht sind - das sind die sogenannten Module. Auf diesen Modulen befinden sich die Solarzellen. Auf diese scheinen die Sonnenstrahlen und werden mittels eines physikalischen Vorgangs dann in elektrische Energie umgewandelt. jo

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