Erhalt historischer Bauten: Kommunen wollen Fördergeld beantragen

Morbach/Traben-Trarbach · Zwei Gemäuer, ein Ziel: In Traben-Trarbach soll die einstige Festungsanlage Mont Royal, in Morbach die Burgruine Baldenau besser in Wert gesetzt werden. Dafür wollen beide Kommunen ein gemeinsames Konzept entwickeln und zusammen Fördergeld beantragen.

 Die Burgruine Baldenau bei Hundheim. TV-Fotos (2): Christoph Strouvelle

Die Burgruine Baldenau bei Hundheim. TV-Fotos (2): Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Morbach/Traben-Trarbach. Die Burgruine Baldenau bei Hundheim und die Festung Mont Royal oberhalb von Traben-Trarbach sollen besser in Wert gesetzt werden. Das ist das gemeinsame Ziel der beiden Kommunen und der Fördervereine der beiden historischen Anlagen.
Dafür wollen beide Kommunen gemeinsam Fördergelder aus den Leaderprogrammen beantragen und stärker zusammenarbeiten, so Uwe Hauth, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer der Festung Mont Royal. "Wir wollen die Festung in Wert setzen. Sie soll gesichert und touristisch erschlossen werden", sagt Hauth.
Doch wo ist die Basis für eine Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Morbach und der Stadt Traben-Trarbach? Die Burgruine Baldenau und die ehemalige französische Festungsanlage hätten viel gemeinsam, so Hauth. Beide Bauwerke hätten ein Alleinstellungsmerkmal: die Baldenau als einzige Wasserburg im Hunsrück, Mont Royal als einst größte französische Festungsanlage auf deutschem Boden. Gemeinsame Veranstaltungen könnten geplant, beide Anlagen zusammen vermarktet werden.

"Wir sind dabei, ein Konzept zu entwerfen, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte", sagt Hauth. Beispielsweise könnte die Vermarktung von Traben-Trarbacher Wein zusammen mit Morbacher Wild eine Kombination sein. Angedacht sei eine gemeinsame Fördersumme von 200 000 Euro aus den Leaderprogrammen, sagt Hauth.
"Wir wollen Teile des Mont Royal herstellen, so dass es wieder ein Bild ergibt", sagt der Traben-Trarbacher Stadtbürgermeister Patrice Langer. Ein weiterer Verfall soll so aufgehalten und einzelne Bauten partiell wiederhergestellt werden, so dass die Festungsanlage für Touristen attraktiv wird.

"Wenn das Geld kommt, würde uns das einiges erleichtern und uns nach vorne bringen", sagt Dirk Rölleke, Vorsitzender des Fördervereins der Burg Baldenau. Er will in erster Linie am Erhalt der Burgruine arbeiten. Die Mauern müssten gesichert werden, damit der Burghof offen bleiben kann. "Es geht um den Erhalt geschichtsträchtiger Gemäuer", sagt er zu beiden Anlagen. Gemeinsam mit den Traben-Trarbachern könnte man die Region bekannter machen. Schon jetzt gebe es Wanderwege zwischen Traben-Trarbach und Morbach, nennt Rölleke eine Verbindung zwischen beiden Kommunen.
Der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal sagt, man sei noch am Anfang eine mögliche Kooperation auszuloten, um dann stärker zusammenzuarbeiten und zu ermitteln, inwieweit sich gemeinsame Fördermöglichkeiten ergeben. Jedoch sieht er die Möglichkeiten dazugegeben: LAG-übergreifende Ideen erhalten einen zusätzlichen Förderansatz. Traben-Trarbach gehört zur LAG Mosel, Morbach zu den beiden Fördergebieten LAG Hunsrück und Erbeskopf. Verbindende Elemente aufzubauen sei der Sinn der Leaderprogramme.Extra

 Die Geschützöffnungen des Nordwest-Bollwerks der Festungsanlage Mont Royal.

Die Geschützöffnungen des Nordwest-Bollwerks der Festungsanlage Mont Royal.

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Die Festungsanlage Mont Royal ist vom französischen Festungsbaumeister Vauban ab 1687 erbaut worden. 1698 wurde sie wieder zerstört. Sie bot Platz für 12 000 Menschen und 3000 Pferde. Die Burgruine Baldenau wurde 1320 von Kurfürst Balduin errichtet, um seinen Herrschaftsbereich gegenüber den Grafen von Sponheim zu sichern. Im Dreißigjährigen Krieg ist die Baldenau zum ersten Mal von den Schweden, nach dem Wiederaufbau von den Franzosen im Jahr 1689 ein weiteres Mal zerstört worden. cst

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