Erinnert euch!

In Traben-Trarbach gibt es zurzeit eine Diskussion darüber, wie, beziehungsweise ob man überhaupt an die ehemaligen jüdischen Mitbürger erinnern soll. "Das ist doch schon so lange her, warum jetzt noch das längst Vergangene wieder ins Bewusstsein bringen?

", sagen nicht wenige. Doch die Erinnerung an das Schreckliche muss sein. Auch jetzt noch. Zumal es nur noch ganz wenige Zeitzeugen wie Martin Schmitz gibt, die erzählen können, wie das damals war, wie es dazu kommen konnte. Traben-Trarbach hat sich bislang damit schwer getan, dieses dunkle Kapitel, das ein Teil jeder Stadt und fast jeder Gemeinde ist, würdig aufzuarbeiten. Kein Stein, keine Tafel erinnert an die jüdischen Bürger, die vertrieben oder ermordet wurden. Nicht einmal im Mittelmosel-Museum gibt es auch nur eine Vitrine mit Dokumenten aus dieser Zeit. Doch es ist noch nicht zu spät, sich des "unangenehmen" Themas anzunehmen. Martin Schmitz kommt oft nach Traben-Trarbach, geht in der Moseltherme schwimmen und trinkt hier seinen Kaffee. Er hat keinen Hass auf "die Deutschen", und er liebt immer noch seine Heimat, die Mosel, Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues. Er könnte viel erzählen, und er könnte der Stadt helfen, wie sie würdig mit dem sensiblen Thema umgehen kann. Martin Schmitz kommt gern - wenn er eingeladen wird. w.simon@volksfreund.de

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