Erneuerbare Energien Solarstrom aus der Kiesgrube

Klausen · In Klausen soll im Sommer ein Solarpark in Betrieb gehen. Der Wallfahrtsort profitiert in kleinem Rahmen auch finanziell davon.

 Ein Solarpark ist in Klausen geplant.

Ein Solarpark ist in Klausen geplant.

Foto: dpa/Oliver Berg

Läuft alles nach Plan, kann bereits im Sommer dieses Jahres in Klausen ein Solarpark in Betrieb gehen. Die geplante Freiflächen-Fotovoltaikanlage liegt auf einer ehemaligen Kiesgrube nahe dem Ortsteil Krames. Ist das Baurecht erteilt, will die Trierer Firma WES Green im Mai mit dem Bau der Anlage beginnen. WES Green hatte die Fotovoltaik­sparte des Bürgerservice Trier übernommen.

Das Bebauungsplanverfahren befindet sich derzeit in der Offenlage, der Bauantrag ist in Vorbereitung. Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme einer Fotovoltaikanlage entscheidet mit darüber, wie hoch die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) ausfällt.

Möglicherweise wird die Gemeinde  Klausen als Investor und Mitbetreiber der Anlage ins Stromgeschäft mit einsteigen. Ortsbürgermeister Alois Meyer erläutert dazu: „Es wird noch eine Betreibergesellschaft gegründet. Ob wir uns beteiligen, muss im Gemeinderat noch beraten werden.“

WES Green plant auf einer Fläche von knapp sechs Hektar eine 4-Megawatt-Anlage. Kosten: rund vier Millionen Euro.  Eine solche Anlage erzeugt soviel Strom wie etwa 1000 Haushalte in einem Jahr verbrauchen. Die Gemeinde hat den größten Teil der Fläche von Privatleuten gepachtet. Ein Teil  befindet sich im Eigentum einer Privatperson.

WES Green rechnet durch die Stromerzeugung mit einem jährlichen  Ertrag von rund 200 000 Euro.

Die finanzielle Lage der Ortsgemeinde Klausen ist schlecht. Die Schulden belaufen sich auf rund 1,4 Millionen Euro. Meyer: „Wir machen sicher kein großes Geschäft und können mit der Anlage auch nicht  unseren Haushalt sanieren. Wir wollen aber einen Beitrag zum Ausbau der regenerativen Energien leisten.“

Klausen hatte sich frühzeitig aus Gründen des Landschaftsbildes gegen den Bau von Windrädern ausgesprochen. Die riesigen, über 200 Meter hohen Rotoren hätten dem Tourismus der Wallfahrtsgemeinde geschadet, so die Begründung.

Die Gemeinde Klausen hat in den vergangenen Jahren große und teure Projekte geschultert - unter anderem den An- und Umbau der Kindertagesstätte, für die die Gemeinde über eine  Million Euro aufbringen  musste und das Dorfzentrum Eberhardsklause mit  Dorfladen, Räumen für die Gemeinde und Vereine sowie mit Pilgerzimmern.

WES Green hat als Projektentwickler  und Generalunternehmer  unter anderem bereits Solarparks in Hasborn, Oberöfflingen, Großlittgen, Niederkail, Niersbach, Hetzerath, Klüsserath und Sehlem gebaut.

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