Felsbrocken zertrümmern Garage

Enkirch · Rund 30 Kubikmeter Felsgestein haben sich am Freitag im Ortskern von Enkirch (Verbandsgemeinde Traben-Trarbach) aus einer 20 Meter hohen Schiefer-Steilwand gelöst und sind auf eine Garage gestürzt. Das Gebäude wurde total zerstört, verletzt wurde niemand.

Enkirch. Das Unglück hatte sich bereits am Donnerstagabend angekündigt. Marga Schäfer wurde gegen 22 Uhr von lautem Poltern aus dem Schlaf gerissen. "Ich bin im Schlafanzug auf die Straße gerannt und habe gesehen, wie große Felsbrocken auf das Dach meiner Garage gestürzt sind", erzählt die 79-jährige Witwe, die auf der gegenüberliegenden Seite der engen Straße wohnt.
In der Garage, die an die Felswand gebaut ist und einzustürzen drohte, standen ein Auto und ein Traktor. Marga Schäfer benachrichtigte sofort die Besitzer, die ihre Fahrzeuge noch am späten Abend aus der Garage fuhren. Der Besitzer des Traktors, Altbürgermeister Karl-Heinz Weisgerber, und andere Enkircher sahen sich am Freitagmorgen vor Ort den Schaden an, als gegen 10 Uhr plötzlich die Garage unter dem Druck der Felsbrocken komplett zusammenkrachte. Weisgerber: "Wir haben nicht gedacht, dass es so gefährlich ist."
Thomas Kappel (48), der neben Marga Schäfer in der Straße "Im Alten Tal" wohnt, sagt, dass sich in der Vergangenheit immer mal wieder Steine gelöst hätten, einen solch großen Felsrutsch habe er dort aber noch nicht erlebt.
Die Polizeiinspektion Zell konnte zu dem Unglück keine Angaben machen, sie war nicht benachrichtigt worden. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach, Ulrich K. Weisgerber, erfuhr am Freitagabend von dem Unglück. Er kündigte an, am Montag das Landesamt für Geologie und Bergbau zu informieren. Ein Experte müsse vor Ort die Situation begutachten. Danach sei zu klären, ob, beziehungsweise welche Sicherungsmaßnahmen zu treffen seien. Zu klären sind auch die Besitzverhältnisse. Ein Großteil des Felsens ist in Privatbesitz. sim

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