Brauneberg. (mü) In Brauneberg ist es Männersache, wenn alljährlich die Schützen der Schützenbruderschaft Sankt Hubertus mit dem Kleinkalibergewehr den Vogel abschießen. "Sie könnten, aber sie wollen nicht", erklärt Schützenkönig Burkhard Haugrund. "Wir lassen den Männern den Vorrang", gesteht seine Königin Sabine. Reihum und abwechselnd wird auf einen 50 Meter entfernten Holzadler geschossen. Wenn die beiden Flügel, als erster und zweiter Ritter bekannt, geschossen sind, wird abschließend auf ein im Halter unterhalb des Adlerrumpfs befindliches drei Zentimeter großes Stäbchen gezielt. In diesem Jahr hatte Burkhard Haugrund den letzten Schuss.In der feierlichen Königsmesse in der Pfarrkirche St. Josef zu Brauneberg, die vom Kirchenchor mitgestaltet wurde, überreichte Pfarrer Leo Ehses jetzt die Insignien an das Schützenpaar. Burkhard Haugrund trägt eine schwere Silber-Schützenkette mit der Jahresplakette des aktuellen Schützenkönigs um den Hals, eine Krone ziert das Haupt seiner Frau Sabine.In dem 1930 in Brauneberg gegründeten Verein gibt es aktuell 73 Mitglieder zwischen zwölf und 78 Jahren, Frauen schießen lediglich auf die Ritter. Auch Tochter Carolin Haugrund hat bereits ihre Treffsicherheit bewiesen, sie hat den ersten Ritter geschossen.Die Parade der Schützenvereine aus dem Bezirksverband durch den mit blau-weißen Fahnen geflaggten Ort wurde von den Musikvereinen aus Wintrich und Mehren sowie von der Brauneberger Kindertanzgruppe begleitet.