Feuer und Flamme für den Sport

WALLSCHEID. (ger) Ohne die Frauen läuft nichts, sagt Thekla Hayer. 32 Jahre lang hat sie die Gymnastikgruppe des Sportvereins Wallscheid betreut. Jetzt legt die 74-jährige ihr Amt in jüngere Hände.

"Da werden sämtliche Körperteile durchgeschüttelt. Nordic Walking ist Training pur." Wenn Thekla Hayer von ihren sportlichen Aktivitäten spricht, dann klingt das überzeugend. Sie ist Feuer und Flamme. Und das, was sie für gut und richtig hält, das zieht sie durch. 32 Jahre lang leitete Thekla Hayer die Gymnastikgruppe des Sportvereins Wallscheid. Jetzt gibt sie ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen weiter. Es war bei weitem nicht die einzige Tätigkeit der 74-Jährigen. Neues hat sie immer gerne ausprobiert. Und so kam es, dass sie bereits 1974 den Breitensport für Frauen propagierte, als der noch in den Kinderschuhen steckte. Wie das zustande kam, dass schildert die 1931 in Wittlich-Wengerohr geborene Hausfrau, Mutter und Oma liebend gerne. Als sie 1954 ihren Bräutigam Alois Hayer aus Wallscheid heiratete, zog sie mit ihm auf die Eifelhöhen. Drei eigene Kinder kamen zur Welt, zwei Pflegekinder nahm sie auf. Sie engagierte sich in kirchlichen und kommunalen Gremien. Als die Kinder flügge wurden, begann 1974 eine neue ‚Karriere'. "Alois war damals Vorsitzender des SV Wallscheid und wir dachten, das auch Frauen sich sportlich betätigen sollten." Thekla Hayer fuhr nach Mainz zu einem 14-tägigen Übungsleiterlehrgang des Sportbundes. "1975 wurde ich die erste Kreisfrauenwartin des Sportkreises Bernkastel-Wittlich. Wir haben in etlichen Orten wie zum Beispiel Veldenz, Altrich oder Bausendorf Anregungen zur Gründung von Frauengymnastikgruppen gegeben". Noch heute freut sie sich über diese Erfolge. Ihr Engagement liest sich imposant auch deswegen, weil es ausgerichtet ist sowohl an der Förderung von Kindern und Jugendlichen wie auch der Frauen und der Senioren. Sehr gern erinnert sich Thekla Hayer an 1984, als sie mit der Wallscheider Kindertanzgruppe anlässlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt Trier auftreten durfte. Zehn Jahre lang betreute sie die Kindertanzgruppe. Thekla Hayer ist selbstbewusst, gleichzeitig zurückhaltend: "Eigentlich wollte ich nicht in der Zeitung publik machen, was wir alles in die Wege geleitet haben." So nebenbei erzählt sie: "Mein Mann und ich haben angeregt, den Altentag in Wallscheid einzuführen und auch den Martinszug." Gerne berichtet sie vom "Goldenen Herbst", dem wöchentlichen Treffen der Wallscheider Senioren, bei denen sie von 1985 bis 1995 als Koordinatorin tätig war. Thekla Hayer kommt ins Schwärmen, je länger das Gespräch dauert. Noch von vielen Aktivitäten erzählt sie. Aber immer wieder ist ihr Blick gedankenvoll in die Zukunft gerichtet. Denn ihre im Haus wohnende Enkelin erwartet Nachwuchs. Darauf freut sich die angehende Uroma und ist gleichzeitig sorgenvoll, ob die Wochen bis zur Geburt komplikationslos verlaufen. Natürlich ist sie Ehrengast beim Familienabend des SV Wallscheid am Samstag. Dann gibt Thekla Hayer die Leitung der Gymnastikgruppe an Dorit Burch ab.

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