Flughafen feiert Festival für Feinschmecker

FLUGHAFEN HAHN. Unter dem Motto "à la région meets Europe" präsentierte sich das Fest für Feinschmecker auf dem Flughafen Hahn im zehnten Jahr seines Bestehens so international wie noch nie.

Wussten Sie, dass Nokia der Name einer finnischen Stadt ist und damit mehr als das Synonym für den weltgrößten Handy-Hersteller? Wussten Sie, dass die schottische Grafschaft Ayrshire berühmt ist für ihre Kartoffeln? Und wussten Sie, dass sich ein Oberweseler Riesling hervorragend mit einer irischen Fischpastete kombinieren lässt? Diese und andere kulinarisch-kulturellen Erkenntnisse konnten die Besucher bei der siebten Auflage des Gourmetfestivals "à la région", zu dem rund 650 Gäste auf dem Werksgelände des Flughafens Hahn "eingecheckt" hatten, gewinnen. Wer fliegen will, muss zuerst Sicherheitschecks durchlaufen. Auch am Flughafen Hahn ist das nicht anders. Dementsprechend kontrolliert wurden auch die rund 650 Gäste des Gourmetfestivals "à la région", als sie an den Terminals auf ihre Limousinen und die Boarding-Pässe warteten, die sie zu der riesigen Wartungshalle brachten. Doch statt auf einen Jumbo fielen ihre Blicke auf einladende Stände. Es roch auch nicht nach Hydrauliköl und Kerosin, sondern ein Duft von Lamm und Rind, Lachsforelle und Pfifferlingen lag in der Luft. Tische und Stühle, Blumen, Plakate, weiße Zelte, die in der halb geöffneten Halle heiß begehrten Schatten spendeten, der Kirchberger Wasserturm in Miniatur und viele weitere "Accessoires" nahmen dem nüchternen Beton- und Stahlbau den sterilen Montage-Charakter. Neben Gastronomen und Winzern von Mittelrhein, Mosel und Hunsrück sowie regionalen Kooperationspartnern aus Handel, Dienstleistung und Gewerbe nutzten auch Erzeuger aus den europäischen Ryan-Air-Zielregionen in Schottland, Finnland, Irland, Italien und Österreich den futuristischen Charme der riesigen Flugzeugwerft des Hahn-Airports, um ein Stück Europa zum "Anfassen", zum Probieren und Studieren, in den Hunsrück zu holen. So rundeten Spezialitäten wie der schottische "Cinnamon and apple cake" (Zimt- und Apfel-Kuchen) von Eileen Wilkinson oder die original italienischen Eiskreationen aus den Abruzzen die kulinarischen Hochgenüsse der zehn Spitzenköche und zwölf Winzer aus der Region besonders ab. Auch jede Menge Broschüren und Flyer lagen für den sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand bereit. Auch die Gastronomen und Winzer sind mit dem Abend zufrieden: "Die Halle bietet ein tolles Handling für uns. Hier hat man Platz", freut sich Josef Mayer vom "Eisernen Ritter" in Boppard-Weiler. "Ein Top-Fest nach zehn Jahren"

"Das ist eine super Veranstaltung, und der schottische Lachs passt hervorragend zu unserem Riesling", ist Hiltrud Specht, Geschäftsführerin von der Mittelrhein-Weinwerbung, begeistert. "Ein Top-Fest nach zehn Jahren", resümierte auch Lázló Gilanyi, Vorsitzender des Regionalrates Wirtschaft: "Allerdings müssen wir beim nächsten Mal wieder bodenständiger, auch günstiger werden, denn wir wollen keine elitäre Veranstaltung sein. Dennoch ist es gut, dass wir das Kirchturmdenken durchbrechen konnten und heute für eine qualitative Vernetzung stehen. ‚A la région' ist mittlerweile ein Markenzeichen. Wir sind eine lebens- und liebenswerte Region, deren Potenziale wir gemeinsam nutzen müssen." Dass dabei so manche Grenze überwunden werden kann, zeigten auch die Gespräche, die neben dem Schlemmen und Schlendern nicht zu kurz kamen. Unbezahlbar war im Übrigen auch der Blick aus dem halb geöffneten Hangar in den rosaroten Abendhimmel. Ganz so, wie es Wolfgang Nass, Vorstand der Kreissparkasse Rhein-Hunsrück, schon in seiner Begrüßung formuliert hatte: "Ich wünsche Ihnen Genuss für alle Sinnesorgane." Dass es auch 2007 wieder ein "à la région" gibt, steht für Marketingchef Gerhard Stümper schon fest.

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