Freundeskreis hilft alten Menschen

TRABEN-TRARBACH. Im evangelischen Altenzentrum Ida-Becker-Haus in Traben-Trarbach werden viele Dienstleistungen ehrenamtlich erbracht. Das soll mit der Gründung eine Freundeskreises weiter gefördert und intensiviert werden

 Juliane Barzen und Helga Holsten (beide stehend) leisten bereits ehrenamtlichen Dienst in der Cafeteria des Ida-Becker-Hauses.Foto: Winfried Simon

Juliane Barzen und Helga Holsten (beide stehend) leisten bereits ehrenamtlichen Dienst in der Cafeteria des Ida-Becker-Hauses.Foto: Winfried Simon

Das Ida-Becker-Haus in Traben-Trarbach ist ein offenes Haus. Am besten erkennt man dies daran, dass sich im Jahresverlauf zahlreiche Vereine dort engagieren, um den Bewohnern einige schöne Stunden zu bereiten. Der Musikverein gibt Konzerte, Gesangvereine tragen regelmäßig Lieder vor, Karnevalsprinz und -prinzessin geben sich die Ehre. Ohne diese und andere unentgeltlichen kulturellen Angebote wäre das Leben in dem Heim um einiges ärmer. Hilfsbedürftige Menschen in einem Seniorenheim fachlich zu pflegen, ist eine Selbstverständlichkeit. Im Ida-Becker-Haus versucht man darüber hinaus, alten Menschen etwas mehr zu bieten: Ihnen zeigen, dass sie gemocht und geschätzt werden. Heimleiterin Martina Christoffel ist froh und stolz darauf, dass so viele Vereine ihren Dienst anbieten. Daneben gibt es zahlreiche Einzelpersonen, die ehrenamtlich die älteren Menschen betreuen, sei es, dass sie mit ihnen reden, sie auf einem Spaziergang begleiten oder Einkäufe erledigen. Ehrenamtlich wird auch die Cafeteria betrieben. Das Haus kann dadurch eine Menge Geld sparen. Heimleiterin Martina Christoffel: "Wir wollen mit der Gründung eines Freundeskreises diese Bemühungen intensivieren, um den Senioren und Seniorinnen in unserem Haus ein Sinn erfülltes Leben auch im hohen Alter zu ermöglichen." Ein weiterer Grund für die Gründung eines Freundeskreises sind die immer begrenzter werdenden finanziellen Mittel. Christoffel weist darauf hin, dass in früheren Jahren die Zuschüsse von kommunaler Seite stärker geflossen seien. Angebote, wie zum Beispiel der Sinnesgarten oder das Betreuungskonzept "sozialer Dienst" wurden gefördert. Heute gebe es dafür kein Geld mehr. Martina Christoffel: "Es wird immer enger." Das Haus mit seinen 109 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, was 80 Vollzeitstellen entspricht, hat wie alle Seniorenheime einen sehr hohen Personalaufwand. Von den Aufwendungen in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro jährlich werden 75 Prozent für Löhne und Gehälter ausgegeben. Sehr teure Anschaffungen wird der Freundeskreis sicher nicht finanzieren können, aber für viele "kleine Dinge" kann er einstehen. Wie zum Beispiel das Wohnambiente verbessern, Blumentöpfe oder Balkonstühle beschaffen oder Tagesausflüge für die Bewohner finanzieren. Heimleiterin Christoffel weist darauf hin, dass der Verein ohne Einwirkung der Heimleitung selbstständig arbeiten sollte. Er soll darüber entscheiden, was, mit wie viel finanziert oder gefördert werden soll. Nicht zuletzt ist ein Freundeskreis auch ein weiterer Pluspunkt für das Image des Altenzentrums. In der relativ dünn besiedelten Region gibt es überdurchschnittlich viele Altenheime. Die Häuser stehen in Konkurrenz zueinander und müssen um ihre "Kunden" werben. Die Gründungsversammlung "Freundeskreis Evangelisches Altenzentrum Ida-Becker-Haus Traben-Trarbach" ist am Mittwoch, 10. März, um 19 Uhr, im Ida-Becker-Haus.

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