Frühe Bescherung für die Jugend

Die Anstrengungen für ein Haus der Jugend sind in Bernkastel-Kues lange ins Leere gelaufen. Innerhalb eines Jahres haben es nun engagierte Leute geschafft, aus Träumen Wirklichkeit werden zu lassen. Heute ist Eröffnung

 Thomas Kiesch, Leiter des Jugendkulturzentrums, bereitet den Raum für die Besucher vor. TV-Foto: Klaus Kimmling

Thomas Kiesch, Leiter des Jugendkulturzentrums, bereitet den Raum für die Besucher vor. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bernkastel-Kues. Es sind noch ein paar Tage bis Heiligabend. In Bernkastel-Kues steht aber schon eine Bescherung an: Das Jugendkulturzentrum wird eröffnet. "Es ist wie vorgezogene Weihnachten", sagt Karin Fass, Vorsitzende des Fördervereins.

Vor rund einem Jahr, am 15. Dezember 2009, gründete sich unter ihrem Vorsitz ein Arbeitskreis, dem unter anderem Mitglieder des Stadtrates angehörten. Ihr Auftrag: ein Konzept für ein Jugendkulturzentrum zu erstellen und Vorschläge für die passenden Räume gleich mitzuliefern.

Wer weiß, dass die Diskussion um ein Jugendhaus schon jahrzehntelang geführt wurde, aber ohne greifbares Ergebnis blieb, muss erstaunt sein: Nur ein Jahr liegt zwischen Auftrag und Umsetzung.

Am heutigen Samstag werden die gemieteten Räume im Postgebäude im Stadtteil Kues offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Zwischen 13 und 16 Uhr stehen die Türen offen. Das auf zwei Etagen verteilte Zentrum wird, so die Zielsetzung, Begegnungsort für Jugendliche aus der gesamten Verbandsgemeinde.

Thomas Kiesch (29), der im September sein Studium "Soziale Arbeit" beendet hat, leitet das Jugendkulturzentrum. Geöffnet sein wird es vorerst mittwochs bis freitags von 14 bis 20 Uhr. Kieschs Aufgabe besteht erst einmal darin, den Jugendlichen (ab zwölf Jahren) das Angebot zu vermitteln. Dafür wird er unter anderem in Schulen gehen und sich die Wünsche der jungen Leute anhören. "Ich werde mich an deren Bedarf orientieren."

Es gibt bereits Resonanz: So habe, erzählt Kiesch, ein 17-Jähriger angefragt, ob Interesse für ein Theaterprojekt bestehe. Noch sind nicht alle Räume nutzbar. Im Veranstaltungsraum im Keller fehlt noch die Bühne.

Lisa Coen (15) wird auf jeden Fall zu den Besuchern gehören. Sie hat schon an einem Film mitgewirkt, der die Ziele des Jugendkulturzentrums dokumentiert und bei der Projektwoche des Nikolaus-von-Kues-Gymnasiums gezeigt wurde. "In meinem Freundeskreis interessieren sich viele für das Jugendkulturzentrum", sagt sie. Nick Maryann (17) will sich vor allem mit Freunden treffen, wartet aber auch gespannt auf die Angebote, die Thomas Kirsch machen wird.

"Das kann etwas werden. Das Angebot wird sicher genutzt. Ich bin aber vielleicht schon zu alt", sagt Philipp Servatius (19).

Guido Moll, der Jugendpfleger der VG Bernkastel-Kues, unterstützt Thomas Kiesch bei der Arbeit. "Ich werde oft hier sein", sagt er. Und welchen Wunsch hat Karin Fass so kurz vor Weihnachten? "Ein guter Geist soll einziehen, damit sich die Leute wohlfühlen." Extra Im Postgebäude stehen auf 700 Quadratmetern verschiedene Räume zur Verfügung; unter anderem eine zentrale Begegnungsstätte, eine Küche, ein Veranstaltungsraum und ein Band-Proberaum. Die jährlichen Kosten (circa 117 000 Euro) teilen sich Stadt und Verbandsgemeinde. Mit Spenden und Zuschüssen, um die sich der Förderverein kümmert, wird der Zuschussbedarf gesenkt. (cb)

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