Gegessen wird, was auf den Tisch kommt

Rund 80 Schulträger und Leiter treffen sich in Wittlich zur "Fachtagung Schulverpflegung". Ein Thema, das im Zuge neuer Ganztagsschulen an Bedeutung gewonnen hat. Es gibt Beispiele aus der Praxis und Tipps von Ernährungsberatern der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR).

Bernkastel-Wittlich. "Eine Mutter hat am Gymnasium gekocht: Dreimal pro Woche gab es Pommes, Nudeln mit Tomatensauce, Hamburger oder Pizza. Das umzustellen hätte damals 20 Pfennig pro Essen mehr gekostet. Aber keiner wollte das."

Diese Erfahrung hat eine Ernährungsberaterin des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) gemacht. Sie sagt auch: "Dabei haben wie so oft nur Kleinigkeiten gefehlt: frischer Salat, Obst zu den Nudeln. Schon wäre das Essen ideal gewesen."

Und um "ideales Essen" für Schüler, darum geht es ihr und ihren fünf Kolleginnen der DLR im nördlichen Rheinland-Pfalz. Mit dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (WVLW) bieten sie die Tagung "Schulverpflegung" am Dienstag, 18. November, im Wittlicher Casino. Was kommt eigentlich täglich in Schulen auf den Tisch? Welche Standards für leckeres und gesundes Essen sind zu beachten? Wie sieht das Schulessen in der Praxis aus? Zu diesem Thema wurden alle Ganztagsschulen und zuständigen Verwaltungen eingeladen, um vom Wissen der Ernährungsberater und den Erfahrungen in Schulen zu profitieren.

Wie funktioniert es, in der Mensa selbst zu kochen? Wie läuft es in Traben-Trarbach, wo gekühlt geliefertes Essen in der Schule aufgewärmt wird? Wie klappt es, wenn eine Großküche alles fix und fertig liefert? Was ist, wenn Wunsch und Wirklichkeit womöglich nicht immer unter einen Hut zu bringen sind, und wie findet man trotzdem einen guten Weg? Dar über können rund 80 Interessierte in Wittlich diskutieren und sich informieren, was sie tun können, damit ihre Schüler nicht nur satt, sondern vollwertig und gesund ernährt werden. "Hintergrund ist, dass es auf Bundesebene nun Qualitätsstandards für Schulverpflegung gibt", sagt Hannelore Jacobi, DLR Mosel, und erklärt: "Man hat erkannt, dass die Ernährung der Kinder verbesserungswürdig ist, und in der Schule sind die Möglichkeiten gut, auf das Ernährungsverhalten Einfluss zu nehmen." "Aus unserer Sicht ist es auch wichtig, Schulträger zu überzeugen, dass gutes Essen einen Preis hat und Essen diesen Preis wert ist, den man dann auch von den Eltern verlangen kann", meint Agnes Pohlmann vom Ministerium WVLW. Dazu seien die Ernährungsberater der DLR ideale Ansprechpartner.

"Wir können das Essen kontrollieren, beraten, Alternativen zeigen", sagt Hannelore Jacobi, "denn mit jedem System, selbst gekocht oder eingekauft, kann man gute aber auch schlechte Ernährung hinkriegen." Infos: www.schuleplusessen.de

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