Gemeinden müssen weniger zahlen, Bürger mehr

Kröv-Bausendorf · Die Verbandsgemeinde (VG) Kröv-Bausendorf senkt ihre Umlage um vier auf 37 Prozentpunkte. Das bedeutet mehr finanziellen Spielraum für die Ortsgemeinden. Bürger werden allerdings stärker zur Kasse gebeten. Die Gebühren für Trinkwasser und Schmutzwasserentsorgung steigen.

Kröv-Bausendorf. Der VG-Rat Kröv-Bausendorf hat am Donnerstag einstimmig den Haushaltsplan 2013 verabschiedet. Er umfasst mehr als 100 Seiten. Tausende Zahlen sind darin aufgelistet, von denen den Bürger nur ganz wenige interessieren: die zu zahlenden Gebühren für Wasser und Abwasser. Und die steigen. Beim Trinkwasser um sieben Cent auf 1,33 Euro pro Kubikmeter und beim Abwasser um drei Cent auf 2,18 Euro pro Kubikmeter. Das macht bei einem Vierpersonen-Haushalt je nach Verbrauch eine Mehrbelastung von 15 bis 20 Euro im Jahr aus.
Personalkosten sinken


Bürgermeister Otto Maria Bastgen stellte aber klar: Für den größten Teil der Gebührenerhöhung könne die Verbandsgemeinde nichts. Schuld daran sei der neu eingeführte Wassercent. Bastgen: "Es handelt sich dabei nicht um eine Erhöhung von einem Cent, sondern von sechs Cent pro Kubikmeter." Er hoffe, dass Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Wassercent wieder abschaffe. Der Wassercent, Anfang dieses Jahres vom Land eingeführt, soll zum Schutz der Gewässer investiert werden. Während die Bürger also etwas stärker zur Kasse gebeten werden, dürfen sich die zehn Ortsgemeinden auf eine Entlastung freuen. Die VG senkt ihre Umlage um vier auf nunmehr 37 Prozentpunkte. Für die Ortsgemeinde Kröv bedeutet dies beispielsweise: Statt 625 000 Euro im Vorjahr zahlt sie jetzt nur noch 605 000 Euro Umlage an die VG, Hontheim statt 210 000 Euro jetzt 206 000 Euro. Hauptgrund für diese positive Entwicklung sind die deutlich gestiegenen Einnahmen bei der Einkommen- und Lohnsteuer, von denen die Gemeinden einen Teil erhalten. Stolz ist Bastgen ferner darauf, dass die Personalkosten der Verwaltung um 14 000 Euro sinken. Das sind 0,8 Prozent. Insgesamt zahlt die VG in diesem Jahr an Löhnen und Gehältern 1,685 Millionen Euro. Pro Einwohner sind das 191,13 Euro - deutlich weniger als im Landesdurchschnitt.
Die Fraktionssprecher begrüßten unisono die Entlastung der Ortsgemeinden. Peter Tries (CDU) sprach ebenso wie Michael Moseler (Freie Wähler) von einem Sparhaushalt. Wilhelm Müllers (FDP) meinte: "In unserer Verbandsgemeinde wird offensichtlich wirtschaftlicher und sparsamer verwaltet, als in den anderen."
Das Thema Kommunalreform spielte nur am Rande eine Rolle. Der Rat ist sich einig, dass die VG Kröv-Bausendorf in der jetzigen Form erhalten bleiben müsse.
Artur Greis (SPD) stellte fest: "Die Zeit ist noch nicht reif für eine solche Reform." simExtra

ErgebnishaushaltErträge: 3,708 Millionen Euro, Aufwendungen: 3,776 Millionen Euro. Defizit: 68 000 Euro. Verbandsgemeinde-Umlage: 37 Prozent. Neue Kredite: 220 000 Euro. Schuldenstand 31. Dezember 2012: 3,677 Millionen Euro, voraussichtlicher Schuldenstand Ende 2013: 3,842 Millionen Euro. Investitionen 2013: 403 000 Euro, davon 110 000 Euro für den Anbau eines Mannschaftsraumes am Feuerwehrgerätehaus Hetzhof; 85 000 Euro für ein Tragkraftspritzenfahrzeug der Wehr Kinderbeuern, 50 000 Euro für eine Atemschutzwerkstatt der Feuerwehr Kröv. sim

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