Wissenschaft Der Blick über den Tellerrand

Enkirch · Seit fünf Jahren gibt es den Arbeitskreis philosophierender Ingenieure und Naturwissenschaftler (Aphin). Ende November laden sie zu einer Tagung nach Enkirch ein.

„Unser Verein möchte einen Blick über den fachlichen Tellerrand hinaus ermöglichen. In der Philosophie haben wir eine Art Band gefunden, das der Verknüpfung der einzelnen Bereiche dient“, erzählt Jürgen H. Franz vom Verein philosophierender Ingenieure und Naturwissenschaftler (Aphin).

Dem Ingenieur merkt man seine Liebe zu diesem Fach deutlich an. „Ich habe im Nebenfach angefangen, lange nach meinem eigentlichen Abschluss, an der Fernuniversität Philosophie zu studieren“, blickt der Vorsitzende des Vereins zurück. Heute unterrichtet er als Professor in Düsseldorf und verzahnt seine beiden Themenkomplexe. Zu seinen Fachgebieten gehört Philosophie genauso wie Technik. „Im Laufe der Jahre legte ich immer mehr Wert darauf, die einzelnen Bereiche miteinander zu verzahnen“, erklärt er weiter. Über das Fernstudium entstand dann auch - mehr durch Zufall - der Verein Aphin.

„Bei einem externen Seminar der Fernuni habe ich erstaunt festgestellt, dass neben mir noch weitere Naturwissenschaftler sich für die Philosophie interessieren“, erzählt Franz.

Im Oktober 2013 versammelten sich sieben philosophiebegeisterte Ingenieure und Naturwissenschaftler in Baden-Baden und legten den Grundstein für den Verein. „Heute stimmt die Bezeichnung eigentlich nicht mehr so ganz. Wir haben rund 85 Mitglieder aus allen Fachbereichen. Vom Theologen über Mediziner hin zu Juristen und Geisteswissenschaftlern sind wir sehr breit gefächert und möchten uns auch niemandem verschließen, der neugierig und offen ist“, schmunzelt Jürgen Franz.

Alle zwei Jahre findet eine große Tagung an der Mosel statt. „Wir haben 2014 in Bernkastel-Kues begonnen, sind aber schon bei der zweiten Veranstaltung in den Bürgersaal in Enkirch umgezogen“, erklärt Franz. Die Kapazität sei einfach größer, statt 50 Personen können jetzt 250 teilnehmen.

„Unser Verein ist gemeinnützig. In unserer Satzung sind wir als volks- und berufsbildender Verein mit Schwerpunkt auf Wissenschaft und Forschung festgeschrieben.“ Daher seien alle Veranstaltungen auch für die Öffentlichkeit gedacht, so Franz. Auch wenn es nicht alle Kollegen hinbekommen, so wird sich doch um Verständnis für die breitere Masse bemüht. Schließlich kommen auch die anderen Wissenschaftler zwar von der Uni, aber doch aus einem ganz anderen Fachbereich. „Von den Vortragenden wünschen wir uns einen Spagat zwischen wissenschaftlichem Fachwissen und interdisziplinärer Tiefe mit Formulierungen für die Allgemeinheit“, sagt der Vorsitzende.

In diesem Jahr lautet das Motto „Zukunft gestalten“. Dabei geht es um Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, die Rolle des Rechts und der Bildung dabei sowie vieles mehr. „Wir achten darauf, viele Pausen zwischen den einzelnen Vorträgen zu haben, sodass Raum für Diskussion und Gespräche entsteht“, erklärt Franz.

Die Tagung geht von Freitag, 30. November, bis Sonntag, 2. Dezember. Für Nichtmitglieder kostet der Eintritt an allen Tagen 40 Euro bei einer Voranmeldung bis zum 28. November. Es gibt allerdings auch Tageskarten für 20 Euro (Freitag, Samstag) und 10 Euro (Sonntag).

Weitere Infos zur Tagung und dem Verein gibt es unter www.aphin.de.

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