Graacher Sagen auf Hochdeutsch und Platt

Graach · Graach Was kann dabei herauskommen, wenn sich mehrere Menschen zusammentun? Zum Beispiel die Broschüre "Sagenhaftes Graach". Uwe Busch, der bei der Herstellung eines mit Ortsansichten bebilderten Jahreskalenders mitwirkt, hatte die Idee.

 Die Hauptakteure des sagenhaften Graacher Abends. TV-Foto: Clemens Beckmann

Die Hauptakteure des sagenhaften Graacher Abends. TV-Foto: Clemens Beckmann

Foto: (m_mo )


Artur Weber hat elf Geschichten in Hochdeutsch und Graacher Mundart niedergeschrieben, Klaus Lauterbach und Guido Lenzen sorgten für die optische Umsetzung. Die Ortsgemeinde fungiert als Herausgeber des Werkes.
Bei der Vorstellung der Broschüre bleibt kein Stuhl im Weinhaus "Zum Josefshof" leer. Und Monika Marmann vom Tourist- und Gemeindebüro wird die ersten Exemplare des acht Euro teuren Werkes schnell los.
Das ist auch kein Wunder: Gudrun van Brandwijk, als Mitarbeiterin der Bauverwaltung der VG Bernkastel-Kues und Hobbysängerin bekannt, und Carsten Neß, der in seiner Freizeit Krimis schreibt, lesen je eine Geschichte in Hochdeutsch vor. Roswitha Miesen und Hans Josef Christmann glänzen als "Plattschwätzer". Dazu gibt es handgemachte Musik des Duos Saitenwind (Heidrun und Axel Leischner), moselländische Spezialitäten auf dem Teller und Graacher Wein im Glas.
Manch einer der Gäste erinnert sich daran, dass es in der Grundschule noch das Fach Heimatkunde gab und die Sagen fester Bestandteil des Unterrichts waren. "Sagen haben mir als Kind auch Spaß gemacht", berichtet Ortsbürgermeister Gerhard Zimmer. Schließlich beinhalten sie auch immer einen Schuss Wahrheit.
Wer die Sagen aus Graach liest, lernt auch Interessantes zu dem Dialekt - sowohl zur Schreibweise als auch zur Aussprache.
So erfahren die Gäste unter anderem, warum der Wendelstein im Grenzbereich von Graach zu Kautenbach sich beim Mittagsläuten zwölfmal um sich selbst dreht, warum das Dorf Thanisch ausstarb, was es mit dem Staudter Männchen auf sich hatte und wie zwischen Graach und Trarbach der Streit um den Fusseter Wald ausging. So viel sei verraten: Eine unter dem Hut von Gudrun van Brandwijk verborgene Schöpfkelle spielt bei der Beurteilung eine tragende Rolle.

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