Gute Geste aus Bernkastel-Kues

Beim Neujahrsempfang von Gemeinde und Gewerbeverein waren nicht nur Neumagen-Dhroner zu Gast. Auch Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, war der Einladung in die fusionsbereite Nachbarkommune gefolgt.

Neumagen-Dhron. (urs) Ein Jahr vor der erstrebten freiwilligen Fusion der Verbandsgemeinde (VG) Neumagen-Dhron hat dieses Thema den Neujahrsempfang der Gemeinde bestimmt. Neumagen-Dhroner seien nicht begeistert über die Auflösung der VG, betonte Ortsbürgermeister Willi Herres. Immerhin habe diese in gut 40 Jahren ihres Bestehens viel geleistet. Dennoch stellten sie sich der Herausforderung - "aber nicht ohne Selbstbewusstsein". Wichtig sei, dass die Vorstellungen wie zum Erhalt der Infrastruktur ernst genommen würden. Nicht zuletzt deshalb habe sich der Rat für Bernkastel-Kues entschieden. Dass Bürgermeister Ulf Hangert der Einladung zum Empfang gefolgt sei, beweise "das Interesse an unserem Ort".

Das sei eine "gute Geste", pflichtete Christiane Horsch, Chefin der VG Neumagen-Dhron, bei. Sie zeige, "dass man in der neuen VG gut aufgehoben ist", ermunterte sie dazu, die Fusion als Herausforderung zu sehen und sie gemeinsam anzupacken. 2010 sei in den vier Orten "so viel wie schon lange nicht mehr investiert worden". Es laufe gut, wenn man Dinge gemeinsam anpacke. Obendrein sei die Fusion vernünftig. Denn den Kommunen werde immer weniger Geld zur Verfügung stehen.

Herres dankte allen, "die sich im positiven Sinne einmischten". Angesichts bescheidener Gestaltungsmöglichkeiten gewinne Engagement wie seitens der Vereine an Bedeutung. Großer Dank gebühre dem Gewerbeverein Unternehmen Neumagen-Dhron, dem Mitausrichter des Empfangs. Schon der Name signalisiere "Wir unternehmen etwas". Außerdem lobte er die Gründung einer "Winzer AG" sowie das Engagement des Fördervereins Römisches Weinschiff und des der Grundschule. Verdient gemacht um den Ort habe sich aber auch Weinförderpreisträger Harry de Schepper, der "mit Herzblut" dabei sei. Darüber hinaus danke er Bürgern, die die Geschichte der jüdischen Gemeinde des Ortes aufarbeiten wollten. Kritik übte Herres in Richtung Landesregierung. Wer "von oben herunter" Standards wie für Kindergärten und Grundschulen festlege, müsse auch das Geld dafür bereitstellen.

Gewerbevereinsvorsitzender Lix Fleischer appellierte an Mitgliedsbetriebe und Bürger, mehr selbst in die Hand zu nehmen. "Wir müssen selber ran", zeichnete er das Bild eines optimalen Netzwerkes: "Einer hat die Idee, viele helfen mit, diese Idee weiter auszubauen und zu verbreiten." Wichtig sei, andere zu überzeugen, damit viele mitmachten.

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