Harry Potter statt Humtata

Kröv · Drei Dirigenten, sechs Musikvereine, rund 50 Jugendliche und ein Konzert aus einem Guss. Das Jugendorchester der Mittelmosel (Jomm) hat bei seinem Hauptkonzert in Kröv mehr als 200 Zuhörer begeistert.

 Das Jugendorchester der Mittelmosel begeistert das Publikum bei seinem Jahreshauptkonzert mit moderner Musik. TV-Foto: Holger Teusch

Das Jugendorchester der Mittelmosel begeistert das Publikum bei seinem Jahreshauptkonzert mit moderner Musik. TV-Foto: Holger Teusch

Kröv. Das war doch keine Frage, die Frank Weber nach dem letzten Stück, dem Berner Marsch von Carl Friedemann, stellte: "Seid ihr nächstes Jahr wieder mit dabei", wollte der Projektleiter des Jugendorchesters der Mittelmosel (Jomm) wissen - und bekam zuerst nur ein verhaltenes "Ja" zu hören. Die Jugendlichen waren etwas perplex bei der Frage nach einer Selbstverständlichkeit. Das zweite "Ja" schallte umso lauter durch den Kröver Raiffeisensaal. Natürlich wollen die meisten der jungen Musiker der Vereine aus Enkirch, Kinheim, Kröv, Lösnich, Traben-Trarbach und Wolf auch im kommenden Winter dabei sein, um moderne Stücke der Blasmusik einzustudieren.
Denn wer beim Repertoire des Jomm nur Täterätätä und Humtata im Ohr hat, liegt daneben. Von "Manhattan Beach" von John Philip Sousa über "I will follow him", bekannt aus dem Film "Sisters Act", bis hin zur Musik aus "Harry Potter und der Feuerkelch" - was die Jugendlichen gemeinsam mit den Dirigenten Thomas Daun, Bernd Fröhlich und Robert Sägesser ins einstündige Programm packten, ist moderne Blasmusik, die Spaß macht.
"Sonst spielen sie im Musikverein, hier haben sie diese eher jugendliche Musik. Mein Sohn hat mir schon gestern erzählt, dass es ihm viel Spaß gemacht hat", sagt Nicole Molitor aus Kinheim über den Motivationsfaktor im Jomm.
Dadurch, dass man unter anderen Dirigenten spiele, lerne man viel dazu, finden Julia Kneib (18) und Patrick Baum (14) aus Kröv. Das ist an einem Proben- und Konzertwochenende, das von Freitagnachmittag bis Sonntag dauert, aber auch harte Arbeit. "Den ganzen Tag zu üben und dann noch ein Konzert zu spielen, ist schon sehr anstrengend. Aber man verbessert sich beim Spielen. Man bekommt einen neuen Ansatz", sagt Kneib. Und die Jugend von der Mosel rückt zusammen, meint Baum: "Der Zusammenhalt unter den Dörfern wird gestärkt, und wir haben viel Spaß." teu

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