"Hier ist Hilfe nötig"

Der Elternkreis behinderter Kinder Wittlich hat allen Grund zum Feiern. Vor 20 Jahren gründete Maria Klein mit anderen Eltern den Kreis. Am Sonntag, 31. August, findet ein großes Jubiläumsfest im Garten des Kreishauses in Wittlich statt.

 Maria Klein ist Vorsitzende des Elternkreises behinderter Kinder Wittlich. TV-Foto: Martina Klein

Maria Klein ist Vorsitzende des Elternkreises behinderter Kinder Wittlich. TV-Foto: Martina Klein

Wittlich. (mkl) "Kein Problem, auf Wiedersehen." Maria Klein legte sicher nicht zum letzten Mal an diesem Tag den Hörer auf. Allein im vergangenen Jahr wurden 1238 telefonische Beratungsgespräche geführt. Sie ist selbst Mutter eines behinderten Sohnes und kann nachvollziehen, welche Ängste, Sorgen und Fragen auf Eltern zukommen, wenn sie von der Behinderung ihres Kindes erfahren.

Als Maria Klein 1988 mit der Gewissheit, dass ihr drittes Kind behindert ist, konfrontiert wurde, war es sehr mühevoll, Hilfe oder Menschen, die zuhörten und weiterhelfen konnten, zu finden. "Ich erkannte, dass hier Hilfe nötig war", sagt sie rückblickend. Sie ging an die Öffentlichkeit, stellte sich vor. Die ersten Treffen mit fünf Eltern fanden einmal monatlich in ihrem Wohnzimmer statt. Das war der Beginn des Elternkreises behinderter Kinder. Sie sammelte neben ihrem Vollzeitjob als Friseurin und Mutter von drei Kindern, Spenden, organisierte Fachvorträge, war rund um die Uhr für die Eltern Ansprechpartnerin.

Heute, 20 Jahre später, ist sie Vorsitzende des Vereins der mittlerweile 350 Mitglieder hat. Am Sonntag, 31. August, findet ein großes Jubiläumsfest im Garten des Kreishauses in Wittlich statt. In den vergangenen Jahren hat Klein vielen Eltern und Kindern mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Sie knüpft die ersten Kontakte und bildet so den Anfang eines sozialen Netzwerkes rund um die Familien. "Nicht selten trennen sich Eltern unter der Belastung eines behinderten Kindes", erzählt sie. Diese Erfahrung hat sie selbst durchleben müssen.

"Ich kann nicht immer weiterhelfen, aber ich kenne die entsprechenden Leute und Behörden, die weiterhelfen können", sagt Klein. Unterstützung erhält der Verein vom Kreis und der Stadt. Kleins Ziel ist, dass die soziale Integration behinderter Kinder einfacher wird. "Theorie und Praxis müssen auf einen Nenner kommen", so Klein.

1999 wurde ihr der Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz für besondere Dienste in der Sozialarbeit verliehen. Seit 2003 ist sie Mitarbeiterin von Maria Grünewald im Bereich Offene Hilfen.

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