Historisches Burghaus soll erhalten bleiben

Das ehemalige Burghaus in Esch wird derzeit erforscht. Durch Bohrungen im Holzgebälk soll das Alter festgestellt werden. Außerdem finden Vermessungen statt, um künftige Sanierungen zum Erhalt des historischen Gebäudes zu erleichtern.

Esch. Bernd Klotz ist sich sicher: "Das Dach ist von 1721" stellt er aufgrund der Bohrungen im Holzgebälk des ehemaligen Burghauses in Esch fest. Bernd Klotz und sein Kollege Michael Schaadt sind von der Generaldirektion kulturelles Erbe (GDKE), vormals Landesamt für Denkmalpflege. Sie erforschen im Auftrag der Gebietsreferentin Doktor Maria Wenzel vom GDKE das Gebäude, das früher auch als Wirtshaus und Zehntscheune gedient hat.

Jahresringe geben Hinweise



Seit September sind die beiden Männer im alten Burghaus tätig, haben Bohrkerne aus den zugänglichen Holzbalken entnommen und zur dendrochronologischen Untersuchung eingeschickt. Dabei wird auf Grund der Jahresringe im Holz das Alter der Holzbalken und damit auch das Alter des Dachstuhls festgestellt. Das Gutachten hat ergeben, dass die Hölzer aus dem Dachstuhl im Winter 1721/1722 geschlagen und verbaut wurden. Zudem kann aus den sehr ähnlichen Jahresringverläufen der Proben auf einen einheitlichen Waldstandort der Bäume geschlossen werden.

Eine Trennwand, die das komplette Haus in zwei Hälften unterteilt, ist wahrscheinlich im Jahre 1749 errichtet worden. "Das Haus wurde ab diesem Zeitpunkt von zwei Parteien bewohnt", macht Bernd Klotz deutlich

Für ihn ist klar, dass das Haus deutlich älter ist. Urkunden sowie das äußere Erscheinungsbild ließen auf das 15. oder 16. Jahrhundert schließen. Einen Nachweis dafür hat er allerdings noch nicht gefunden. Dazu sind entsprechende Untersuchungen der Hölzer notwendig, die im Erdgeschoss unter dem Putz verbaut sind. "Aber solange die Räume bewohnt sind, können wir schlecht im Wohnzimmer den Putz wegschlagen und nach alten Balken suchen", lacht Klotz.

Das Escher Ehepaar Hermann-Josef und Gerda Hoffmann hatte sich bereits mit der Geschichte des Burghauses beschäftigt. Das Gebäude könnte aus dem 13. Jahrhundert stammen und als Wohnturm gedient haben. Des Weiteren hatte es als Zehntscheune für Esch gedient und könnte vormals als Wehrturm sowie als Wirtshaus genutzt worden sein.

Im Moment wird das Haus von Bernd Klotz und Michael Schaadt komplett vermessen, um eine Grundlage zur Ermittlung der Bausubstanz und einer eventuellen Sanierung zu erarbeiten. Die Untersuchung der Bausubstanz soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Damit soll der Gemeinde geholfen werden, das Gebäude zu erhalten und künftig dauerhaft zu nutzen.

Michael Schaadt und Bernd Klotz ist bei ihren Vermessungsarbeiten das Interesse an dem alten Gemäuer anzusehen: "Das Haus verfügt über eine reiche Geschichte."

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