Hochmoselübergang nimmt nächsten Anlauf

WITTLICH. Lang war es still um den geplanten Hochmoselübergang, der Teil der B 50 neu ist. Doch das Projekt ist nicht vergessen, im Gegenteil. Vehement forderte Alex Licht die Straße kürzlich angesichts erhöhter Unfallzahlen rund um den Hahn, und das Verkehrsministerium hat im Stillen weiter daran gearbeitet.

Es sind nicht gerade wenige Unfälle auf den Straßen Richtung Hahn, und ihre Zahl steigt (siehe Hintergrund). Angesichts dessen meldete sich Alex Licht, Kreisvorsitzender der CDU, dieser Tage sehr bestimmt zu Wort. "Mit dem Ausbau der B 50 neu geht die Entlastung der verkehrstechnisch stark frequentierten und belasteten Orte einher. Die Unfallhäufigkeit wird sich dadurch erheblich reduzieren. Deshalb fordere ich nachdrücklich den zügigen Ausbau der B 50 neu! " Die B 50 neu soll vom Autobahnkreuz A1/A 60 bei Wittlich in Richtung Platten verlaufen und dann über den 1800 Meter langen Hochmoselübergang über den Fluss Richtung Hunsrückhöhenstraße bei Longkamp führen. Die Trasse soll die europäische Verkehrsachse von der Nordsee bis zum Rhein-Main-Gebiet vervollständigen. Mit dem "zügig" ist das bei solchen Großprojekten so eine Sache. Die Planung an sich ist schon langwierig und kompliziert. Bei der Bundesstraße 50 neu kommt hinzu, dass die Trasse dadurch aufgehalten wurde, dass Privatpersonen und Umweltschützer gegen sie klagten - und ein Ende des Rechtsstreits ist nicht abzusehen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat angekündigt, auch gegen den neuen, überarbeiteten Planfeststellungsbeschluss, der laut Verkehrsministerium im nächsten Jahr Rechtskraft erlangen könnte, vor Gericht zu ziehen. Heide Weidemann, Landesvorsitzende des BUND, sagte auf TV-Anfrage: "Wir wollen klagen, für uns ist das nur eine finanzielle Frage. Für die Klage gegen den Hahn mussten wir bereits mehr als 10 000 Euro im Voraus zahlen. Doch wir werden sicher Mittel und Wege finden, die neue Klage gegen die B 50 neu durchzuziehen." Zur Erinnerung: Im Rechtsstreit um die B 50 neu hat sich das Land im Abschnitt Wittlich-Platten durchgesetzt. Seit Mai 2003 wird an der Strecke mit sieben Brücken gebaut. Der Bau des mautfinanzierten Abschnitts Platten-Longkamp mit dem Hochmoselübergang wurde hingegen im April 2004 vom Bundesverwaltungsgericht vorerst gestoppt. Geklagt hatte der BUND. Das Gericht begründete seine Entscheidung mit dem nach EU-Richtlinie zur Ausweisung vorgeschlagenen Vogelschutzgebiet Rothenberg bei Zeltingen-Rachtig. Die geplante Trasse würde dieses zukünftige Schutzgebiet zerschneiden. Eingriffe seien - wenn überhaupt - jedoch erst dann möglich, wenn das Gebiet endgültig unter Schutz steht. Mittlerweile ist die Unterschutzstellung erfolgt. Andere Ergänzungen beispielsweise im landespflegerischen Konzept sollen in Kürze vorliegen, so dass das ergänzte Planfeststellungsverfahren laut Ministerium im Herbst eingeleitet werden kann. Die Pläne werden dann offen gelegt, Einwände können erhoben werden. Ist dies abgeschlossen, wird der neue Beschluss voraussichtlich 2006 verabschiedet. Und dann können diejenigen, die von einer Planänderung betroffen sind, wiederum klagen.

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