Höchstpreise für Müller-Scharzhofberg-Weine

Trier · 5300 Euro (pro Flasche) erzielte Egon Müller-Scharzhof bei der Versteigerung des Großen Rings. Die Summe wurde dem Saarwinzer gleich für zwei Weine geboten: eine 1999er Scharzhofberger Trockenbeerenauslese (0,75 Liter) und eine 2010er Scharzhofberger Auslese lange Goldkapsel (3 Liter). Auch die anderen Prädikatswinzer erzielten Spitzenwerte.

 Weinkenner aus der ganzen Welt nutzten bei der 124. Prädikatsweinversteigerung des Großen Rings die Gelegenheit, die Spitzenweine des Jahrgangs 2010 zu testen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Weinkenner aus der ganzen Welt nutzten bei der 124. Prädikatsweinversteigerung des Großen Rings die Gelegenheit, die Spitzenweine des Jahrgangs 2010 zu testen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Trier. Die 124. Prädikatsweinversteigerung des Großen Rings in Trier hat die Erwartungen der Veranstalter deutlich erfüllt. "Wir sind mit der Resonanz, vor allem mit der Qualität der Weine und den erzielten Preisen zufrieden", sagte der Vorsitzende des Großen Rings Mosel-Saar-Ruwer, Egon Müller, nach der sechsstündigen Auktion. Vor allem konnte der Spitzenwinzer aus Wiltingen selbst zufrieden sein, denn sein Weine erzielten durchgängig Höchstpreise. "Damit habe ich so nicht gerechnet", gestand er.
Proben und Auktion hatten einmal mehr Weinfachleute, Fachpresse, Sommeliers und Käufer aus der ganzen Welt an die Mosel gelockt. Vertreter aus den USA, Australien, Südkorea, Japan, China sowie aus ganz Europa bescheinigen den 2010er Riesling-Weinen von der Mosel höchstes Potenzial. "Der Jahrgang ist einzigartig und bringt Weine, bei denen höchste Reife von spannender Säure im Gleichgewicht gehalten wird", so Spitzenwinzer Egon Müller. In seiner langen Laufbahn erinnere er sich an keinen vergleichbaren Jahrgang, bei dem Säure und Reife ein solche Rolle spielten, "allenfalls der 94er könnte bei der Säure als kleiner Bruder des 2010er gelten", sagt Müller.
Diesen Eindruck teilt auch Bernd Weber vom Trierer Weinfachhandel Fritz Steinlein. Er gehört zu den neun offiziellen Weinkommissionären, die bei der Auktion auf die 66 Lose steigern, die die Prädikatsweingüter der Mosel angeboten haben. Über sechs Stunden dauerte die Auktion, um die Spitzenweine mussten die Interessenten hart ringen.
"Der Moselwein hat in der ganzen Welt einen ausgesprochen guten Ruf", erklärt der Weinhändler. Bei einem Jahrgang wie dem 2010er gelte es aber auch, die Balance zwischen Angebot und Preis zu halten. Denn bei aller Güte hat der letzte Jahrgang einen großen Nachteil: Es gibt zu wenig.
"Wir hatten unter den VdP-Weingütern (Verband der Prädikatsweingüter) an der Mosel 2010 etwa 50 Prozent weniger Ertrag als in normalen Jahrgängen", bestätigt Egon Müller.
Zur Versteigerung standen bei der Auktion 66 Lose von 19 Prädikatsweingütern. Dabei kamen fast 6500 Flaschen Prädikatswein unter den Hammer, überwiegend die Gewächse des Jahrgangs 2010. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Thomas Haag vom Weingut Schloss Lieser. Seine 2010er Brauneberger Juffer Sonnenuhr Spätlese in der 1,5-Liter-Magnum-Flasche brachte ihm pro Flasche 350 Euro. "Das ist fast das Zehnfache des Einstiegsgebots von 36 Euro", freute sich Auktionator Professor Leo Gros (Geisenheim) über diesen ersten Höhepunkt.
Die Magnum-Flaschen von der Mosel scheinen in der ganzen Welt ihre Liebhaber zu haben: Sie erzielten durchgängig sehr gute Preise. Zufrieden dürfte auch das Weingut S.A. Prüm aus Bernkastel-Wehlen gewesen sein: Die kleine Flasche (0,375 Liter) Wehlener Sonnenuhr TBA brachte stolze 650 Euro. Bei der Versteigerung erzielten folgende Weine die höchsten Preise: 1999erScharzhofberger Trockenbeerenauslese (TBA), Egon Müller Scharzhof in Wiltingen für 5300 Euro für die 0,75 Liter-Flasche und 2400 Euro für die 0,375 Liter-Flasche; 2010er Scharzhofberger Auslese lange Goldkapsel (drei Liter), Egon Müller, für 5300 Euro; 2009er Wehlener Sonnenuhr TBA vom Weingut S.A. Prüm aus Bernkastel-Wehlen für 650 Euro (0,375 Liter); 2003er Saarburger Rausch Riesling Beerenauslese (1,5 Liter), Forstmeister Geltz-Zilliken Saarburg für 850 Euro; 2003 Saarburger Rausch Beerenauslese vom Weingut Forstmeisterei Geltz-Zilliken aus Saarburg für 500 Euro (0,75 Liter und 260 Euro für 0,375 l). Preise ohne Mehrwertsteuer

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort